FRAUENQUOTE IN UNTERNEHMEN
: EU-Kommission vertagt Entscheidung

BRÜSSEL | Rückschlag für die Frauenquote: Die EU-Kommission konnte sich gestern nicht auf einen Vorschlag von Justizkommissarin Viviane Reding einigen. Die Luxemburgerin wollte in allen börsennotierten Unternehmen eine verbindliche Quote von 40 Prozent einführen. Doch ausgerechnet zwei Frauen – die liberale Niederländerin Neelie Kroes und die Schwedin Cecilia Malmström – fielen ihr in den Rücken. Sie meldeten Bedenken an, Reding musste ihre Pressekonferenz abblasen. Die Entscheidung wurde auf den 14. November vertagt.

Per Twitter-Kurznachricht kündigte Reding an: „Ich werde nicht aufgeben.“ Mehrere Schwergewichte der Brüsseler Behörde wie Währungskommissar Olli Rehn und Binnenmarktkommissar Michel Barnier hätten Unterstützung zugesagt. Dennoch stehen die Chancen für eine gesetzlich bindende Quote schlecht. Denn selbst wenn die Kommission sich doch noch auf einen Vorschlag einigt, müssen danach die 27 EU-Länder zustimmen. Und Deutschland ist dagegen – auch in der Bundesregierung sind sich die Frauen nicht einig. (taz)