was tun in hamburg?
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Mo, 22. 1., 19 Uhr, Museum der Arbeit

Kapital digital

Wäre Marx nicht begeistert? Viele der Forderungen aus dem „Kommunistischen Manifest“ sind heute verwirklicht und das permanente Vernetztsein und Teilen übers Internet – ist das nicht schon ein Informations-Kommunismus? Aber so einfach ist es nicht, schreibt der Medienkünstler Timo Daum in seiner Flugschrift „Das Kapital sind wir. Zur Kritik der digitalen Ökonomie“ (Nautilus 2018, 272 S., 18 Euro), die er am Montag im Rahmen der Ausstellung „Das Kapital“ im Museum der Arbeit vorstellt: Das Kapital sitzt fest im Sattel und schreibt sich als „User Generated Capitalism“ immer tiefer in unser Denken, Fühlen und Handeln ein. Und das ist nur der Auftakt zu einer postfossilen kapitalistischen Ära.

Do, 25. 1., 20 Uhr, Lichtmess-Kino

G20 performt

Vor zwei Jahren hat sich Regisseur Rasmus Gerlach in seinem Film „Gefahrengebiete & andere Hamburgensien“ bereits eingehend mit Polizeigewalt auseinandergesetzt. In seiner neuen Dokumentation „Performing G20“ rückt er nun einen anderen Aspekt von Protest in den Fokus. Mit fünf Kameraleuten war er Anfang Juli während des G20-Gipfels auf den Straßen dabei und hat all die Performance- und Aktionskunstformen der Protestierenden – die Straßenperformance „1000 Gestalten“ oder den „Megafonchor“ – ebenso auf Film gebannt wie die politisch motivierte Inszenierung der Gewalteskalation. Zu Wort kommen lässt Gerlach dabei auch Anwohner*innen, Fotograf*innen, Journalist*innen und die Polizei. Und nicht zuletzt Performancekunst- und Musik-Ikone Laurie Anderson, die darüber spricht, wie der G20-Gipfel von außen wahrgenommen wurde – und welche Möglichkeiten kreativer Protestkunst es gibt. Am Donnerstag ist Gerlach mit seinem Film im Lichtmess-Kino zu Gast. (matt)