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Foto: „It Comes at Night“ Foto: Universum

Selten nur sieht man die Fassade des Hauses, in dem die Familie wohnt, die im Zentrum von „It Comes at Night“ steht. Es ist ein großzügiges Anwesen, das da mitten im Nirgendwo steht, um­geben von einer feindseligen Welt. Die Innenräume, in denen der Film zu weiten Teilen spielt, sind düster: Die Familie, bestehend aus Vater Paul, Mutter Sarah und dem Teenager-Sohn Travis, lebt in einem schummrigen Halbdunkel, alle Fenster sind vernagelt, während draußen vor der Tür ein lebensvernichtendes, nicht näher spezifiziertes Grauen wütet, das nur nachts zuschlägt. Regisseur Trey Edward Shults hat in seinem Spielfilmdebüt sichtlich Freude daran, mit den Konventionen des Gruselkinos zu spielen– wie einige andere Filme der letzten Jahre, die nicht auf Splatterorgien setzen, sondern auf sorgfältige Stimmungsmodulationen. Das bringt zweifellos dringend notwendigen frischen Wind in das Genre. Gleichzeitig jedoch wird eine Retro-Ästhetik zelebriert, die manchmal ein wenig irritiert.