was tun in hamburg?
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Sa, 6.1., 24 Uhr, Moloch, Stockmeyerstraße 43

Festgenommene Musiker

In Hamburg haben sich Thorben Beeken und Ameen Khayer vor zwei Jahren kennengelernt und machen seitdem so erfolgreich zusammen Musik, dass sie ihre „Oriental Slow House“ benannte Melange aus Downtempo-Electronica, House und orientalischer Poesie längst auch in der arabischen Welt präsentieren können. Im Dezember vergangenen Jahres nun wurden die mittlerweile zum Trio angewachsenen Musikfreunde nach einem Konzert in Jordanien inhaftiert. Inzwischen sind sie wieder auf freiem Fuß, müssen aber in Jordanien auf ihren Gerichtstermin warten. Um die entstandenen Kosten, unter anderem für Anwält*innen, decken zu können, laden Freund*innen diesen Samstagabend ins Moloch zum Solitanz. Live-Musik gibt es unter anderem von Stimming, Neal White und El Mundo.

Mo, 8. 1., 19 Uhr, Museum der Arbeit

Kapital neu ediert

Den ersten Band seines Großwerks „Das Kapital“ hat Karl Marx nicht mehr in der Fassung veröffentlichen können, die ihm selbst Ende 1881 kurz vor seinem Tod vor Augen stand. Nach seinem Tod stritt man sich stets, inwieweit eine deutsche Ausgabe die von Marx in der französischen Ausgabe vorgenommenen Veränderungen zu berücksichtigen habe. Marx selbst war überzeugt, vieles besser ausgedrückt zu haben und verlangte von Übersetzern, beide Ausgaben sorgfältig miteinander abzugleichen. Im Marx-Engels-Institut in Moskau machte man sich an die Mammutausgabe, nach dessen Schließung 1931 aber wurde das Projekt nie abgeschlossen. Nun hat der Ökonom Thomas Kuczynski nicht nur diese beiden, sondern alle von Marx und Engels edierten Ausgaben und Übersetzungen miteinander abgeglichen und im vergangenen Jahr seine neue Textausgabe des ersten Kapitalbandes im VSA-Verlag veröffentlicht (800 S., 19,80 Euro). Am Montag stellt er das Buch in der Ausstellung „Das Kapital“ im Museum der Arbeit vor.

Do, 11.1., 21 Uhr, Fabrik

Langweiliger Protest

2012 sorgte die russische Band Pussy Riot mit ihrem Punkgebet in einer Moskauer Kirche für Schlagzeilen. Wegen Rowdytums wurden die drei Musikerinnen verurteilt und mussten erst mal in den Knast. Nun sind sie mit einer neuen Performance auf Deutschland-Tour, am Donnerstag ist das „Pussy Riot Theatre“ in der Fabrik zu sehen. Statt Punkrock gibt’s nun Elektropop zu hören, neben Putin wird Trump ins Visier genommen und unser Rezensent konnte sich nicht entscheiden, ob die Showchoreografien „vielleicht ironisch oder möglicherweise doch einfach als Kasperletheater gemeint waren“. In jedem Fall Achtung: Im Ganzen fand er’s „lähmend langweilig“.

Do, 11.1.,20 Uhr, Polittbüro

Lyrik mit Liebe

Ob im Freibad von Bad Oldesloe, an der Wursttheke beim Edeka um die Ecke, zwischen Wildschweinen oder deutschen Dichtern: die Liebe findet taz-Wahrheit-Autor Christian Maintz überall. Und davon muss man mitnichten im ernst-elegischem Stil berichten. Am Donnerstag liest Maintz gemeinsam mit der Schauspielerin Barbara Auer Gedichte und Geschichten unter anderem von Tucholsky, Ringelnatz und natürlich sich selbst. (matt)