Ford tut immer weniger

VERKEHR Der US-Autobauer verliert Milliarden in Europa, den Deutschen geht es besser

KÖLN/STUTTGART dpa/dapd/taz | Ford macht wegen der Absatzkrise im laufenden Geschäftsjahr in Europa wahrscheinlich 1,2 Milliarden Euro Verlust, kündigte Ford Europe am Donnerstag an. Gleich drei Werke fallen dem zum Opfer: Die Standorte Genk in Belgien sowie Southampton und Dagenham in Großbritannien sollen dichtmachen.

Mit den Werksschließungen sollen die Überkapazitäten in der Produktion an den europäischen Standorten abgebaut werden. Ford baut damit 18 Prozent oder 355.000 Fahrzeuge weniger in Europa und will 500 Millionen US-Dollar jährlich einsparen. Auch Volvo hat es erwischt: Die Schweden wollen die Verträge von 300 Mitarbeitern ebenfalls in Genk nicht verlängern.

Der deutsche Autobauer Daimler jammert dagegen auf hohem Niveau: Er korrigierte seine Gewinnerwartung vor Steuern und Zinsen für das laufende Jahr von 8,8 Milliarden auf 8 Milliarden Euro. Nun sollen bis 2014 2 Milliarden Euro eingespart werden – Kündigungen sind nicht geplant. Die Stuttgarter sind unter Druck, weil Audi und BMW höhere Renditen einfahren. Auch Porsche brilliert: Der Sportwagenbauer verkaufte in den ersten neun Monaten 2012 fast so viele Boliden wie 2011. IA