Migranten und die Mauer

AUSSTELLUNG Auch für Zuwanderer hat der Mauerfall die Stadt verändert. Wie, zeigt ein Kunstprojekt

An der Schnittstelle zwischen Forschung und Kunst bewegt sich ein Projekt, mit dem die Berliner Künstlerin Stefanie Bürkle untersucht hat, wie sich der Mauerfall auf das Leben in und das Erleben der Stadt für MigrantInnen ausgewirkt hat. Mit einem interkulturellen Team aus ArchitektInnen, KünstlerInnen, EthnologInnen und HistorikerInnen hat Bürkle, selbst Fotografin und als Professorin an der Technischen Universität für die künstlerische Ausbildung von Architekten zuständig, mehrere Jahre lang mit Interviews, Foto- und Filmaufnahmen aufgezeichnet, wie und wo sich MigrantInnen in der vereinigten Stadt bewegen, wo sie sich hier, wo aber auch im Rest der Welt heimisch fühlen.

Abgebildet werden die Ergebnisse der Forschung unter anderem als „mental maps“ (mentale Landkarten) auf Sitzsäcken – die wiederum als Polster, als Heimat sozusagen, dabei dienen, die Statements der MigrantInnen an Hörstationen zu verfolgen. Video- und Fotoinstallationen ergänzen die Präsentation. Zum Selbsterleben migrantischer Wahrnehmung der Stadt gibt es zudem ein Spiel und dazu verschiedene Imbissstationen zum Selberbauen.

„Wer hat wem wo Platz gemacht – Migration und Mauerfall“ heißt die Ausstellung von Stefanie Bürkle und ihrem Team, die am heutigen Donnerstagabend in den Räumen der Schering Stiftung Unter den Linden eröffnet wird und dort bis zum 12. Dezember zu sehen ist. Eine Videodokumentation des „mental mappings“ ist von Samstag bis Sonntag am und im Theater Hebbel am Ufer (HAU 2) zu sehen. In Ausschnitten werden die Videos und Interviews zudem im November und Dezember an drei Orten der Stadt zu sehen sein: etwa im Mercan-Restaurant an der Kreuzberger Wiener Straße (14.–21. 11.) oder in der CCCP Bar, Torstraße (21.–28. 11.). AWI

Infos und Dokumentation des Projekts im Internet unter www.placemaking.de