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UNTERM STRICH

Die Zentral- und Landesbibliothek Berlin (ZLB) fordert dazu auf, sich an der Suche nach NS-Raubgut zu beteiligen. Im Rahmen der Vorbereitung der Ausstellung „Geraubte Bücher, verfolgte Menschen“, die ab dem 31. Oktober in der Bibliothek gezeigt wird, wurden Widmungen, Autogramme, Stempel, Eintragungen aller Art untersucht. Seit mehr als zehn Jahren arbeitet die ZLB mit Büchern, die als „Raubgut“ in der Zeit des Nationalsozialismus ihren verfolgten und ermordeten, meist jüdischen Eigentümern weggenommen wurden. Ziel ist die Rückgabe der Bücher an ihre Eigentümer. Bisher konnten gut 200 Bücher an Institutionen und Erben von Privatpersonen zurückgegeben werden. Intensiv wird recherchiert, doch viele Bücher haben keine verwertbaren Spuren. Die Ausstellung zeigt geraubten Bücher aus den letzten Wohnungen deportierter und ermordeter Berliner Juden. Die Idee ist es, Besucher über Raubgut zu informieren und vielleicht auch Eigentümer identifizieren zu können. Jeder Hinweis ist wertvoll und kann zur Rückgabe der Bücher beitragen.

Der Historiker Jürgen Osterhammel hält trotz der Euro- und Griechenlandkrise den Zusammenhalt Europas für dringend geboten. Historisch gesehen gebe es „keine Alternative“ zum gesamteuropäischen Vereinigungsprojekt, sagte der Konstanzer Professor und Träger des Gerda Henkel Preises 2012. Das Gegenmodell zu Europa sei das enorm von seiner Größe und Einheit profitierende China. „Sich dagegen ein Europa vorzustellen, das wieder in eng abgegrenzte Nationalstaaten und Volkswirtschaften zerfällt, ist kein sehr angenehmer Gedanke.“ Osterhammel schrieb Standardwerke zur europäischen und asiatischen Geschichte.

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