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Denkmal für polnische Opfer

Im Blick auf die Geschichte findet sich nicht immer Einigkeit zwischen Polen und Deutschland. Doch in diesem Fall ist das anders: Eine Initiative um die früheren Bundestagspräsidenten Rita Süssmuth (CDU) und Wolfgang Thierse (SPD) hat ein Denkmal für die polnischen Opfer der NS-Gewaltherrschaft gefordert. Es soll in der Mitte Berlins entstehen und an die insgesamt sechs Millionen Polen erinnern, die der deutschen Besatzung von 1939 bis 1945 zum Opfer fielen. Thierse sagte bei der Vorstellung des Aufrufs in Berlin: „Es ist nicht ein Denkmal, das die Polen einfordern oder die polnischen Nachbarn verlangen, sondern wir erinnern daran, dass es die Verpflichtung der Deutschen ist, an eines der schlimmsten Verbrechen der Nazizeit zu erinnern.“

„Wenn Sie die Landkarte von Berlin sehen und mit roten Punkten markieren, wo polnische Zwangsarbeiter eingesetzt waren, wird die Landkarte rot“, sagte Dariusz Pawłoś, Presseattaché der polnischen Botschaft in Deutschland, der Nachrichtenagentur AFP. Dennoch gebe es weder in der Hauptstadt noch anderswo in Deutschland einen zentralen Gedenkort für die von Deutschen getöteten, misshandelten und erniedrigten Polen. Der polnische Botschafter Andrzej Przyłębski habe sich seit Beginn seiner Mission in Deutschland „dafür eingesetzt, dass in Berlin ein Denkmal steht, wo des Schicksals der Millionen Opfer des Zweiten Weltkrieges wirklich erinnert werden kann“, sagte Pawłoś. Bislang würden polnische Opfer lediglich an Gedenkstätten einiger Zwangsarbeitslager erwähnt. Der Botschaftssekretär ist Enkel früherer Zwangsarbeiter und Vorstandsvorsitzender der Stiftung Polnisch-Deutsche Aussöhnung.

Mehr E-Books verkauft

Mehr E-Book-Käufe, weniger Umsatz: In den ersten drei Quartalen 2017 stieg der Absatz von E-Books am Publikumsmarkt (ohne Schul- und Fachbücher) erneut, wie der Börsenverein des deutschen Buchhandels im aktuellen Quartalsbericht bekannt gibt. 20,5 Millionen E-Books landeten im Warenkorb, 1,7 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Der Umsatz ging allerdings im selben Zeitraum um 4,6 Prozent zurück. Der Umsatzanteil von E-Books am Publikumsmarkt sank von 5,2 auf 5 Prozent. Der Umsatzrückgang bei gleichzeitigem Absatzplus kommt dadurch zustande, dass sowohl die Zahl der Käufer als auch der durchschnittlich von ihnen bezahlte Preis sinken. Die Studie zeigt ebenfalls, dass E-Book-Käufer durchschnittlich mehr Bücher erwerben.

Sieben Jahre in der Post

Nach jahrelangem Ringen ist ein Ausweichquartier für die Stuttgarter Oper und das Ballett, die dringend saniert werden müssen, gefunden worden. Für die Dauer der Generalsanierung des über 100 Jahre alten Opernhauses, auf sieben Jahre veranschlagt, könne in einem ehemaligen Paketpostamt im Norden der Stadt gespielt werden, teilte die baden-württembergische Kunstministerin Theresia Bauer (Grüne) mit. Das schlage sie dem Verwaltungsrat vor. Der Standort habe „Charme und das Zeug für eine faszinierende und urbane Interimsspielstätte“, sagte Bauer.

Bücherstapel

Für den Preis der Leipziger Buchmesse 2018 (15. bis 18. März) sind 403 Werke eingereicht worden. Die Jury unter Leitung der Kritikerin Kristina Maidt-Zinke werde die Titel in den nächsten Monaten sichten, teilte die Messe mit. Die Einreichungen spiegelten in hohem Maße wider, was die Gesellschaft bewege, zudem gebe es viele Bücher zu historischen Themen, die die Brücke ins Heute schlagen. 132 Verlage haben Kandidaten für den renommierten Preis vorgeschlagen. Die Shortlist mit je fünf Nominierten in den Kategorien Belletristik, Sachbuch/Essayistik und Übersetzung wird am 8. Februar bekannt gegeben