Wuselgitarrenlegende

HIGHLIFE Ebo Taylor hat in den 60ern den Highlife populär gemacht. Auf Kampnagel präsentiert der 76-Jährige sein neues Album „Appia Kwa Bridge“

Eine Legende war er zu Hause schon eine halbe Ewigkeit, bevor Ebo Taylor endlich auch internationaler Ruhm beschieden war. 74 Jahre alt war der ghanaische Gitarrist, als er vor zwei Jahren zum ersten Mal in Europa aufgetreten ist, nachdem das englische Label Strut sein Solo-Album „Love and Death“ auch international vermarktet hatte.

Seit Anfang der 1960er gehört Taylor zur ersten Riege des westafrikanischen Highlife, es waren seine Bigbands The Stargazers, The Broadway Dance Band und Apagya Show Band, die die wuselige Mischung aus Arpeggio-Gitarren und Bell-Patterns populär gemacht haben. In den 60ern studierte Taylor in London gemeinsam mit Afrobeat-Begründer Fela Kuti, revolutionierte anschließend den ghanaischen Pop, indem er Jazz- und Funk-Elemente in den Highlife einbaute.

Für sein aktuelles Album „Appia Kwa Bridge“, benannt nach jener Brücke, die in seinem Heimatdorf Saltpond längst zum Synonym für „Liebe“ geworden ist und auf der auch Taylor einst seiner späteren Frau seinen Heiratsantrag gemacht hat, hat die Berliner Afrobeat Academy den Altmeister nun ins Studio eingeladen, um alte, nur noch auf verkratztem Vinyl erhältliche Hits noch einmal neu einzuspielen. Heute Abend ist die 76-jährige Highlife-Legende auf Kampnagel zu Gast.  MATT

■ Do, 1. 11., 20.30 Uhr, Kampnagel, Jarrestraße 20