unterm strich
: Die Rechten, die Preiswürdigen, die Alten

Foto: Maurizio Gambarini/dpa

AfD-Wähler sind im Berliner Friedrichstadt-Palast nun doch erwünscht. Medienberichten zufolge sagte Intendant Berndt Schmidt (Foto) vor einer Vorstellung am Samstagabend: „Auch AfD-Wähler sind mir willkommen.“ Er grenzte sich dennoch von der rechtspopulistischen Partei ab und fügte die Hoffnung an, deren Anhänger mögen sich komisch fühlen, „wenn sie sehen, was entstehen kann, wenn ein Ensemble aus 25 Nationen, Muslimen, Christen, Juden, Hetero- und Homosexuellen gemeinsam an etwas arbeitet“.

Schmidt hatte vergangene Woche in einem Brief an die Mitarbeiter geschrieben, das Theater werde sich künftig noch deutlicher als bisher von 20 oder 25 Prozent der potenziellen Kunden im Osten distanzieren. „Ich will all deren Geld nicht“, schrieb er. Daraufhin, so Schmidt, habe er etwa 250 Hassmails erhalten – teils mit Morddrohungen. Die Berliner AfD hatte mit einer PR-Aktion reagiert und verloste Tickets für die Aufführung am Samstag.

Am Aufführungstag soll es laut dpa zunächst eine anonyme Bombendrohung gegeben haben, die etwa 1.700 Gäste hätten das Gebäude verlassen müsse. Nach Wiedereinlass hätten die Zuschauer im Anschluss an Schmidts Rede laut applaudiert. Der Berliner Morgenpost zufolge haben sich Schmidt und der Berliner AfD-Sprecher Ronald Gläser die Hand geschüttelt.

Die Autorin Juliana Kálnay bekommt in diesem Jahr den Literaturpreis der ZDF-Kultursendung „aspekte“. Die in Kiel lebende Schriftstellerin erhält den Preis für ihren Roman „Eine kurze Chronik des allmählichen Verschwindens“, wie der Sender am Samstag mitteilte. Die Jury würdigt Kálnay, Jahrgang 1988, dafür, auf den Spuren des magischen Realismus zu wandeln. Der Preis gilt als bedeutende Auszeichnung für deutschsprachige Erstlingsprosa.

Die zweifache Oscar-Preisträgerin Jane Fonda, 79 (Foto), ärgert sich über Altersdiskriminierung im Kino. So erhielten ältere Schauspieler kaum Rollen als Liebende und dürften nur selten Sex-Szenen darstellen. „Sowas sollte heute doch längst natürlich sein“, sagte Fonda der Welt am Sonntag. „Es gibt Leute, die wollen sich das nicht ansehen, wenn alte Menschen in Filmen jemanden küssen oder Sex mit anderen alten Menschen haben“, bedauerte die Hollywood-Grande.

Foto: ap

Manche seien der Meinung, dass Alte überhaupt nicht in Filmen gezeigt werden sollten. „Bei Ihnen in Europa ist das zum Glück noch anders als in den USA, bei Ihnen werden ältere Schauspieler nicht so gemein behandelt“, so Fonda.