Tepco verschwieg Mitarbeitern Risiken

FUKUSHIMA Konzern schickte Spezialteam ohne angemessene Schutzkleidung in havarierten Reaktor

IWAKI dapd | Schwere Vorwürfe gegen den japanischen Energiekonzern Tepco: Kurz nach der Atomkatastrophe in Fukushima im März 2011 hat der Konzern offenbar ein Spezialteam ohne ausreichende Schutzmaßnahmen in stark radioaktiv verseuchtem Wasser arbeiten lassen. Das Unternehmen habe der sechsköpfigen Gruppe die tatsächliche Gefahr verschwiegen, sagte ein Mitarbeiter zur Nachrichtenagentur AP. Er fordert nun Schadenersatz von Tepco.

„Es war abscheulich. Wir hätten nicht dort sein sollen“, sagte der 46-jährige Shinichi, der nur bei seinem Vornamen genannt werden wollte. Er und seine Kollegen wurden nach seinen Angaben zehn Tage nach der Explosion in einem der Reaktoren in ein Gebäude geschickt, um dort Kabel zu verlegen. Zwar seien sie auf erhöhte Radioaktivität hingewiesen worden, doch niemand habe etwas von verstrahltem Wasser gesagt, berichtete Shinichi. Daher hätten er und einige seiner Kollegen auch keine angemessenen Stiefel getragen. Dabei hätten die Geigerzähler erhöhte Radioaktivität angezeigt, das Wasser sei warm gewesen. Einige Mitglieder des Teams hätten aufgrund der Radioaktivität Verletzungen davongetragen.

Ein Tepco-Sprecher sagte, man sei damals nicht davon ausgegangen, dass sich an der Einsatzstelle Wasser befindet.