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Zucker-Verein hüllt Lankenauer Höft zum Abschied ganz in Rosa

In einem Akt der Selbstermächtigung haben Aktive des Kultur- und Partyvereins Zucker e.V das Lankenhauer Höft zum Abschluss der Zwischennutzung am Samstag ganz in Rosa gehüllt. Damit griffen sie die diffamierend gemeinte Titulierung als „Rosa Flora“ auf. Die Bezeichnung hatte eine Verbindung des temporären Kulturzentrums mit gewaltsamen Protesten gegen den G20-Gipfel Anfang Juli in Hamburg suggerieren sollen.

Den Sommer über hatte sich der Verein in dem Quartier stetigen Anfeindungen ausgesetzt gesehen. Das habe man sportlich genommen, so Zucker-Sprecher Kriz Sahm nun: „Wenn wir den Hetzer*innen diese Mühe wert sind, scheinen wir ja irgendetwas richtig gemacht zu haben.“

Zugleich wies er darauf hin, dass die Situation der Zuckerwerker „nach wie vor prekär“ sei. Man habe es „satt, in Zwischennutzungen zu sitzen ohne Planungssicherheit“. Es sei an der Zeit, dem Verein den seit mehr als fünf Jahren in Aussicht gestellten Kauf des Bunkers an der Hans-Böckler-Straße rechtssicher und zeitnah zu ermöglichen.

Das Projekt sei ausfinanziert, auch die Bauplanung stehe. Nun müssten allerdings noch Politik und Verwaltung, das Nötige zu tun, um der Clubkultur einen festen sicheren Raum zu ermöglichen. „Auch wir haben ein Recht auf Stadt!“, so Kriz Sahm. bes

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