piwik no script img

Whistleblowerin in Harvard ausgeladenManning muss der CIA weichen

Die Whistleblowerin Chelsea Manning sollte als „Visiting Fellow“ die Harvard Uni besuchen. Unter dem Druck der CIA wurde sie wieder ausgeladen.

Fühlt sich von der Ausladung „geehrt“: Chelsea Manning Foto: dpa

NEW YORK ap | Die renommierte Harvard University hat die Verleihung eines Titels an die verurteilte Whistleblowerin Chelsea Manning nach einer Auftrittsabsage des CIA-Direktors rückgängig gemacht. Manning zu einem Visiting Fellow zu ernennen, sei ein Fehler gewesen, obwohl der Titel keine besondere Ehre mit sich bringe, teilte der Dekan der Harvard Kennedy School, Douglas Elmendorf, am Freitag in einer auf der Webseite der Universität veröffentlichten Stellungnahme mit.

Der Direktor des US-Auslandsgeheimdiensts CIA, Mike Pompeo, hatte am Donnerstag einen geplanten Auftritt an der Harvard University wegen der Titelvergabe an Manning abgesagt. Elmendorf teilte mit, Manning sei weiter eingeladen, einen Tag an der John F. Kennedy School of Government zu verbringen und mit Studenten zu sprechen.

Die 29 Jahre alte Transsexuelle Manning schrieb auf Twitter, sie sei geehrt, die erste ausgeladene Trans-Frau der Harvard University zu sein. „An den Rand gedrängte Stimmen“ würden „unter dem Druck der CIA“ abgeschreckt.

Manning hatte der Internetplattform Wikileaks geheime Dokumente über die US-Kriegsführung im Irak zugespielt. Dafür wurde sie 2013 zu 35 Jahren Haft verurteilt. US-Präsident Barack Obama verkürzte Mannings Strafe kurz vor Ende seiner Amtszeit im Januar deutlich. Sie kam im Mai aus einem Militärgefängnis frei.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

2 Kommentare

 / 
  • sowas nennt man wohl Selbstzensur... peinlich.

    der Herr Dekan der Harvard Kennedy School, Douglas Elmendorf, sollte überdenken ob er das Standing für so einen Job hat.

  • Ach ja, die 'westliche Werte' die es immer gilt zu verteidigen egal wie viele Tote!