an der Urne vorbei
: Ideen beim Bier

Wer es nicht zur Bundestagswahl geschafft hat, heute: Anarchistische Pogo Partei Deutschlands (APPD)

Selbstkritisch sind sie die drei Neu-Gründungsmitglieder der Anarchistischen Pogo Partei Deutschlands (APPD) in Bremen, die sich Anarchie und dem Genuss alkoholischer Getränke verschrieben haben. Motto: Erst saufen, dann wählen. 1999 hatte sich die Partei in Bremen aufgelöst, die alten Recken seien zwar noch da, aber noch nicht wieder aktiv, meint der Landesvorsitzende Sebastian Beneke. Deshalb habe das auch mit dem Sammeln der Unterschriften nicht so geklappt, das werde im Bürgerschaftswahlkampf anders. „Bei den Punks am Bahnhof gibt es Potenzial, die können, wenn sie einen Euro schnorren, den Leuten Unterschriftenzettel unter die Nase halten“, glaubt Beneke. Immerhin doppelt so viele Stimmen wie die Republikaner hätte die APPD trotzdem bekommen.

Wie es inhaltlich weiter gehe, weiß der 32-jährige Administrator nicht. Zunächst stünden die Forderungen „Arbeit ist Scheiße“ und „Fick heil“. Auf einem Treffen solle viel Bier getrunken werden, da kämen einem ja bekanntlich die besten Ideen. Beim Bundesverband sind das solche, die sich in einem Fernsehspot äußern, in dem eine Heroinspritze gesetzt wird und irgendwie ein sexueller Akt zu sehen ist. Die Ausstrahlung des Spots ist mittlerweile gerichtlich untersagt. „Warum schützt uns niemand vor diesem widerlichen Irrsinn?“, fragte Bild.

Wahlerfolge der Pogopartei fürchtet sogar der Bremer Chef: „Wenn die APPD mehr als fünf Prozent der Stimmen bekommt, dann wandere ich aus.“ ky