LeserInnenbriefe
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Mit Merkel in die Zukunft

betr.: Sonderseiten taz.wahl2017

Merkel ist eindeutig die bessere Kandidatin für unser Land. Gerade deshalb möchte ich Sie eindringlich darum bitten, zwischen den Zeilen nicht so zu tun, als sei die Wahl bereits entschieden. Dadurch könnten Sie nämlich wichtige Wähler demobilisieren! Unsere Region steht vor immensen Herausforderungen: marode Infrastruktur, fehlende Kita-Plätze, Integration von Flüchtlingen. Mit einer Regierung Merkel könnte ich als junge Mutter viel zuversichtlicher in die Zukunft meiner Kinder und meiner Heimat schauen. Von daher: Fairplay in der Berichterstattung für eine hohe Wahlbeteiligung! ANNAMARIE RICHTER, Berlin

Kreuzberg wird überschätzt

betr.: „Mehr Streit, mehr Leidenschaft“, taz vom 6. 9. 17

Wenn Grünen-Politikerin Canan Bayram wenig elaborierten Code benutzt, ist das noch keine Politik und einfach ungeschickt, weil sich die Medien, leider auch die taz, darauf stürzen und ein oberflächliches Bild zeichnen. Ich finde es richtig und gut, dass die Grünen Sachthemen ansprechen (die dreckige Verstromung von Braunkohle und die Beendigung der öffentlichen Körperverletzung via Verbrennungsmotoren um 2030) und das durchaus leidenschaftlich, jedenfalls überzeugend. Die wahre Stacheligkeit liegt darin, das zweitgrößte Braunkohlekraftwerk Neurath bei Grevenbroich abzuschalten. Kreuzberg wird einfach überschätzt. RAINALD SIMON, Amöneburg

Starke Opposition gebraucht

betr.: „Schön lauwarm“, taz vom 5. 9. 17

Gewinner des sogenannten TV-Duells, das ohnehin durchweg überprojiziert und überinterpretiert wird, sollten natürlich die Menschen in Deutschland sein. Zudem gilt freilich festzuhalten, dass Union und SPD nicht nur für die letzten vier Jahre viel Gemeinsames zu verantworten haben, einer überaus alerten Diskussion und unmissverständlichen Kritik somit vorgezogene Grenzen gesetzt waren. Im besten demokratischen Sinne bleibt umso mehr zu hoffen, dass es nach dem 24. September nicht nur zur Formung einer starken Regierung, sondern auch zum Mandat einer starken Opposition gereicht. Denn die erfolgreiche Gestaltung der Zukunft unseres Landes inmitten Klimawandel, wachsender Globalität und Digitalisierung gelingt gewiss nicht im (Aus)Sitzen. IRA BARTSCH, Lichtenau-Herbram

Weniger Mineralölsteuer

betr.: „Die Fortsetzung des Übels“, „Milliardengschäfte mit ­Motoröl“ (Leserbrief), taz vom 1. 9. 17

Bei dem Widerstand der Autobauer gegen andere Antriebssysteme und der Kungelei der verantwortlichen Politiker mit der Industrie darf auch die Mineralölsteuer nicht vergessen werden. Weniger Verbrennungsmotoren bedeuten weniger Mineralölsteuer, die bekanntlich keine Kleinststeuer ist. Die Politik der einschlägigen Industrie passt den Politikern in Parlament und Regierung sicher gut in den Kram. Es gilt allerdings, dass auch Elektromobilität nicht der Weisheit letzter Schluss ist. In ökologischer Hinsicht kann es nur bedeutende Entlastung geben, wenn der Individualverkehr spürbar zurückgeht. JENS BÖHLING, Hitzacker