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Wims Wortlosigkeit

WENDERS-DOKU „Von einem der auszog“ (23 Uhr, SWR)

Schweigen. Ein Paar Augen schaut nachdenklich durch ein rundes braunes Hornbrillengestell, auf einen Punkt weit jenseits der Kamera. Wim Wenders sitzt regungslos da und sagt kein Wort, denkt nach. Gerade als die ausgedehnte Stille beginnt, den Zuschauer innerlich in Unruhe zu versetzen, fängt Wim Wenders endlich an zu reden.

Das Porträt „Von einem der auszog“ zeichnet ein sehr persönliches Bild des Regisseurs. Eine „gewisse Wortlosigkeit“ habe sich von seinem Vater auf die Söhne übertragen, meint Wenders, als er Filmaufnahmen von Familienurlauben und dem weihnachtlichen Geigenspiel des Bruders abspielt. Mit diesen Bildern begibt sich Regisseur Marcel Wehn auf einen Streifzug durch die erlebnisreichen jungen Jahre von Wenders, trifft Weggefährten von damals und heute. „Es ist halt doch ein ziemlich bekloppter Typ“, meint etwa Peter Przygodda mit einem breiten Grinsen im Gesicht.

Marcel Wehn gelingt es, Künstler und Werk in Beziehung zu setzen und gleichzeitig eine Geschichte zu erzählen „Dieser Typ da, so beziehungslos, wie er da durch diese Landschaften geistert, das war schon ich selber“, sagt Wenders zu seinem Erstlingswerk „Summer in the City“. Erzählt mit der Nachdenklichkeit und der Ruhe, die das Werk Wenders’ so besonders machen, ist die Dokumentation seiner durchaus würdig. MAX BÜCH

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