Es wird mehr und mehr Geld

SPD Peer Steinbrück soll Doppelmillionär aus Nebeneinkünften sein

BERLIN rtr | SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück soll deutlich mehr hinzuverdient haben als bislang bekannt. Neben den von ihm selbst veröffentlichten Einkünften aus Vortragshonoraren von 1,25 Millionen Euro in dieser Wahlperiode soll er laut der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung in den vergangenen beiden Jahren durch den Verkauf seiner Bücher mindestens eine weitere halbe Million Euro bekommen haben.

Der Focus beziffert die Nebeneinkünfte unter Hinzuberechnung von Aufsichtsratsgeldern und einem Interview in einem Geschäftsbericht eines Baukonzerns sogar auf rund 2 Millionen Euro.

Vertreter der Parteilinken äußerten am Wochenende verhalten Kritik an den hohen Einkünften: Es sei schwierig für die SPD, sich mit einer solchen Debatte herumschlagen zu müssen, sagte die Sprecherin der Parteilinken, Hilde Mattheis. Parteichef Sigmar Gabriel verteidigte Steinbrück. Der Spitzenkandidat habe seine Einnahmen auf „Euro und Cent“ dargelegt, erklärte er im FAS-Interview. Zugleich verteidigte er Steinbrücks Weigerung, die Buchhonorare zu nennen: Jeder könne bei einem Buchautor sehen, wofür das Geld überwiesen werde.

Im Streit mit den Bochumer Stadtwerken um ein 25.000-Euro-Honorar setzt Steinbrück unterdessen auf eine juristische Klärung. Die Behauptung des Stadtwerke-Sprechers, es sei vereinbart worden, dass Steinbrück das Honorar für seinen Auftritt einer karitativen Einrichtung spenden solle, sei falsch, bekräftigte ein SPD-Sprecher. Ein Anwalt sei beauftragt worden, seitens der Stadtwerke für eine entsprechende Klarstellung zu sorgen. Das Honorar stößt auch auf Kritik, weil es von einem Betrieb in öffentlicher Hand in einer finanzschwachen Kommune gezahlt worden war.