Suizid im Gefängnis

SELBSTTötung Mutmaßlicher Islamist erhängt sich in der Untersuchungshaftanstalt

In Hamburg hat sich ein mutmaßlicher Islamist in der Untersuchungshaftanstalt Fuhlsbüttel in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch das Leben genommen. Der 40-jährige Syrer Abdullah K. wurde am Mittwochmorgen gegen 6.25 Uhr leblos in seiner Zelle aufgefunden, teilte die Justizbehörde mit. Nach ersten Erkenntnissen hat sich K. erhängt. Der Leichnam wurde – wie in solchen Fällen üblich – zur Obduktion in das Institut für Rechtsmedizin des Universitätsklinikums Eppendorf übergeführt.

K. befand sich seit Juni 2017 in Untersuchungshaft. Ihm wurde vorgeworfen, sich als Mitglied an der ausländischen terroristischen Vereinigung Jabhat al-Nusra (JaN) beteiligt und gegen das Kriegswaffenkontrollgesetz verstoßen zu haben. Er soll sich spätestens Anfang November 2012 in Syrien der JaN angeschlossen haben und an bewaffneten Auseinandersetzungen mit syrischen Regierungstruppen und den kurdischen Volksverteidigungseinheiten (YPG) beteiligt gewesen sein. Außerdem soll er für die Vereinigung Fahrdienste sowie, bewaffnet mit einem Sturmgewehr, Wachdienste geleistet haben.

Im Rahmen des Suizidscreenings gab es bei K. keine Anzeichen suizidalen Verhaltens. Im zuletzt am 25. August 2017 durch den Psychologischen Dienst geführten Gespräch wirkte K. stabil und orientiert. (taz)