Post will nach Großbritannien

FRANKFURT/M. ap ■ Die Deutsche Post will möglicherweise schon heute ein Gebot für den britischen Logistikkonzern Exel machen. Nach Informationen der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung aus Londoner Bankerkreisen will die Post rund 5,5 Milliarden Euro auf den Tisch legen, um zur Weltspitze der Logistikunternehmen aufzurücken. Nennenswerter Widerstand des Post-Aufsichtsrates wird nicht erwartet. Schon am 1. September hatte das deutsche DAX-Unternehmen mitgeteilt, es gebe „Gespräche hinsichtlich eines möglichen Übernahmeangebots“. Das Board von Exel habe sich bereits positiv geäußert. Insgesamt würde die Deutsche Post dann mit knapp 500.000 Mitarbeitern der größte deutsche Arbeitgeber. Exel ist ein in 135 Ländern tätiger Konzern, der vor allem Transport- und Logistiklösungen für Großkunden bietet. Exel versorgt Läden mit Lebensmitteln ebenso wie Krankenhäuser mit Medikamenten oder Autohersteller mit Teilen für die Fertigung. Mit etwas mehr als 12,40 Pfund (18,20 Euro) pro Aktie dürfte das Angebot am oberen Ende der Erwartungen liegen. 73 Prozent des Kaufpreises will die Post offenbar bar zahlen und den Rest in eigenen Aktien. Vom Zusammenschluss erwartet sich die Post jährliche Synergieeffekte von 200 Millionen Euro. Die neu formierte Logistikeinheit strebt mittelfristig einen Gewinn von 1 Milliarde Euro an.