Gründer mögen gern Gesellschaft

START-UPS Wer ein neues Unternehmen aufbaut, geht in Ballungsräume – und bringt Berufserfahrung mit

BERLIN taz | Kaum den Uni-Abschluss in der Tasche, direkt zur Unternehmensgründung. Dass dieses Klischee zumindest in Deutschland nicht zutrifft, geht aus einer Studie hervor, die der Branchenverband Bitkom gestern in Berlin vorgestellt hat. Die durchschnittliche deutsche GründerIn ist demnach 38 Jahre alt und hat bereits 17 Jahre Berufserfahrung. Unter 25-Jährige machten dagegen nur 9 Prozent aller Gründer im Bereich der Informationstechnologien (IT) aus. „Gründungsstorys wie bei Facebook sind in Deutschland eher noch die Ausnahme“, sagt Verbandspräsident Dieter Kempf. Außerdem habe beinahe die Hälfte der UnternehmensgründerInnen keinen Universitätsabschluss.

Die deutschen Start-ups verteilen sich laut der Studie hauptsächlich auf die Ballungsräume. Die Metropolregionen München und Berlin verzeichneten von 2008 bis 2012 die meisten IT-Gründungen im Verhältnis zur Bevölkerungsgröße, gefolgt von der Region Rhein-Main und Hamburg. Die dortigen Netzwerke von Universitäten und Forschungszentren, aber auch die Vielzahl potenzieller Investoren für die jungen Unternehmen begünstigen Kempf zufolge die Gründung neuer Firmen.

CÉDRIC KOCH