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KINDER

KinderSylvia Prahlsucht nach den schönsten Spielsachen

Erstaunlich, wie manch schnöder Spaziergang mit Kindern zu einer musikalischen Feldforschung wird: Da wird Vogelgezwitscher zum Rap-Song weiterkomponiert und mit erquickendem Text versehen oder Grashalme werden zu Blasinstrumenten umfunktioniert. Der „Kinder-Ferienworkshop im Britzer Garten: Natur klingt gut!“lädt Kinder bis 14 Jahren ein, diesen Impuls konsequent weiterzuleben. Die Naturpädagogin Kathrin Scheurich und Aya Wilde, Musiktherapeutin und Hornistin der Staatsoper Berlin gehen mit ihnen von Montag bis Freitag, jeweils von 9 bis 16.30 Uhr auf die Suche nach spannenden Geräuschen, „die mit dem eigenen Körper oder den Objekten in der Umgebung erzeugt werden“. Am Wegesrand gefundene Äste, Nussschalen oder Getränkedosen werden zu Musikinstrumenten umfunktioniert, mit denen sie eine „Naturkomposition“ entwickeln. Am Freitag führen sie das Werk um 15 Uhr für alle Eltern, Freunde und Verwandte auf. Und weil die Instrumente mit nach Hause genommen werden können, ist ein Ende des Naturmusikspektakels nicht abzusehen (Verwaltungsgebäude Sangerhauser Weg 1, Anmeldung: info@stadtnatur-berlin.com, Teilnahme und Mittagessen sind kostenlos).

Der Geruchssinn wird auch angetriggert: Im Eisenbahnwaggon im Britzer Garten (Zugang über den Parkeingang Buckower Damm) werden „Kräuter- und Blütenseifen selbst gemacht“. Und zwar aus ergrauten Seifenresten und Glyzerin, die, mit Rosenblüten, Thymian oder gar Lavendel versetzt, zu duftenden Reinigungsmitteln verarbeitet, jede noch so anspruchsvolle Nase verwöhnen. Wer am Sonntag in der Zeit von 12 bis 16 Uhr einfach nur eine reinigenden Gärtnerseife herstellen will: Bitte sehr! (Bei schlechten Wetter wird die Seife im Verwaltungsgebäude Sangerhauser Weg angerührt, Kosten 3 €, www.freilandlabor-britz.de).

Haptik-Skills sind am Samstag um 13 Uhr beim dreistündigen „Workshop Naalbinding: mittelalterliche Stricktechniken“im Museumsdorf Düppel gefragt: Im Mittelalter gab es nämlich noch gar keine Stricknadeln – das Stricken war noch nicht erfunden, dafür gab es aber die Naalbindung. Mit dieser auch Naalbinding genannten Knotentechnik wurden seit der Jungsteinzeit in ganz Europa und vielen anderen Kulturen Socken, Mützen, Schals und Handschuhe angefertigt, im 16. Jahrhundert geriet diese Schlingelei dann aber in Vergessenheit. Zeit also, sich der Sache mal wieder Schlaufe für Schlaufe anzunehmen – so eine Naalbinding-­Socke trägt schließlich nicht jeder! (Anmeldung erforderlich, info@dueppel.de, Teilnehmerzahl begrenzt, Kosten 25 €, ab 9 Jahren, www.dueppel.de).

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