Gemeinsam gegen den Burn-Out

Neues Gesundheitshaus im Viertel will „präventive Gesundheitsförderung“ betreiben

Bremen taz ■ Ganzheitliche Gesundheitsarbeit unter einem Dach statt Ärzte-Hopping – fünfzehn im Gesundheitsbereich praktizierenden Frauen haben jetzt versucht, dieses Konzept in die Realität umzusetzen. In der Hollerstraße im Viertel gründeten sie das „Hollerhaus“, eine Art Gesundheitszentrum.

„Präventive Gesundheitsförderung“ nennen die Frauen ihr breit gefächertes Angebot, das von klassischer Psychoanalyse und Physiotherapie bis zu Shiatsu und hawaiianische Körperarbeit reicht. Unter dem Dach ist eine Kreativwerkstatt, im Keller ist ein „Hamam“, ein türkisches Bad, geplant. „Wie sind mehr als ein Ärztehaus“, wirbt Physiotherapeutin Monika Möhlenkamp. Ein Patient, der über Rückenschmerzen klage, erhalte im Hollerhaus nicht nur Massagen und Physiotherapie. Vielmehr könnten, etwa über Körperarbeit oder systemische Analyse, auch die Ursachen seiner Beschwerden ermittelt werden.

Schon in der Planung von Behandlungen wollen die Betreiberinnen des neuen Gesundheitshauses unterschiedliche Ansätze integrieren. Etwa beim Anti-Burn-Out-Programm: Bei der Physiotherapeutin lerne die PatientIn Entspannungstechniken, bei einer Psychotherapeutin einen gesunden Umgang mit Konflikten am Arbeitsplatz, sagt Möhlenkamp: Gesundheitsförderung statt Kampf gegen Symptome.

Einige der Therapeutinnen arbeiteten zuvor im Frauengesundheitszentrum in Walle. Als dessen Schließung drohte, entwickelten sie ein Konzept für ein von öffentlichen Fördergeldern unabhängiges Gesundheitshaus. „Wir wollten raus aus dieser Unsicherheit“, sagt Möhlenkamp. Nach zwei Jahren zogen sie nun in die ehemalige Kaffeerösterei im Viertel ein. ace