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Boulevard der BestenLena Kaiser

Foto: Miguel Ferraz

Seit 2009 taucht der Name von Lena Kaiser unter Artikeln der taz.nord auf. Sie volontierte in Hamburg und dort ist sie ab sofort Teil der neuen Doppelspitze in der Ressortleitung, gemeinsam mit dem bisherigen Chef Jan Kahlcke.

Die gebürtige Marburgerin hat Politik, Ethnologie und Philosophie studiert, in Potsdam, Berlin und Mexiko-Stadt. Wohlgefühlt hat sie sich, dank offenem Gemüt, Neugier und ethnologischem Forschungseifer, überall. „Richtig zu Hause“ aber fühlt sie sich seit dem ersten Tag in Hamburg.

Besonders die Diskussionskultur innerhalb der taz.nord-Redaktion, der stete Strom inhaltlichen Austausches, imponierte ihr. Die Lust auf Debatte, Sprechen – wenn nötig: (sachlichen) Streit – merkt man auch ihrer Arbeit an: Als Chefin ist sie gewissenhafte, klar strukturierte Moderatorin, als Journalistin kompromisslose Meinungsbildnerin. Besonders in der Hamburger Lokalberichterstattung fand sie dabei ganz zu sich, „als Journalistin und Ethnologin“.

Eine journalistische Prämisse hat sie besonders verinnerlicht: Ein Urteil bildet sie sich erst nach ausführlichster Beobachtung. Sie lässt sich komplett ein auf das Gebiet, in das sie sich als Berichterstatterin begibt, sei es Kulturpolitik, Stadtentwicklung oder soziale Bewegungen; „Feldforscherin“ ist sie am liebsten.

Einmal entwickelt, vertritt sie ihre Haltung dann aber so gern wie wortgewaltig, in klaren, zur Not auch polarisierenden Kommentaren.

Dabei herrscht selten Not, wo Lena Kaiser ist. Die taz.G20-Berichterstattung, der sie im Juli als Co-Leiterin vorstand, war in ihrer Vielstimmigkeit, Schonungslosigkeit und Neugier ein publizistischer Erfolg.

Einmal entwickelt, vertritt sie ihre ­Haltung so gern wie wortgewaltig

Bei aller Arbeit ist Lena dennoch zu wünschen, dass sie öfter Zeit findet für ihre Leidenschaft: Neue Musik, auch mal Punk, Jazz. Immer experimentell, „also keinen Käsejazz“.

Thilo Adam

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