Die jungen Wilden des neuen Hollywood

Filmreihe Im Hamburger Metropolis laufen im August insgesamt acht Filme zum Thema „New Hollyood“. Alles sind Klassiker einer besonderen Generation von Filmemachern

Es war eine der fruchtbarsten Zeiten des amerikanischen Kinos im 20. Jahrhundert. Nachdem in den 50er-Jahren das Studiosystem Hollywoods zusammengebrochen war und die dort produzierte seichte Unterhaltungsware immer weniger Zuschauer fand, entwickelte sich eine Bewegung von jungen Filmemachern, die Geschichten für ein Publikum ihres Alters inszenierten.

Ihre ersten Jobs bekamen fast alle bei dem B-Movie Haudegen Roger Corman, der so Dennis Hopper, Martin Scorsese, Francis Ford Coppola, Georg Lucas und Peter Bogdanovich förderte. Die beste Zeit, in der die Filmemacher noch hungrig waren, begann 1969 mit „Easy Rider“ (läuft am 1. 8. um 19 Uhr), und endete Mitte der 70er-Jahre mit Filmen wie „Nashville“ und „Einer flog über das Kuckucksnest“ (31. 8.).

Die Filmauswahl für die Reihe scheint fast zwangsläufig beliebig, denn auf jeden der gezeigten modernen Klassiker kommen gleich mehrere, die ebenso gut ins Programm passen würden. So gibt es nichts vom Sonnyboy des New Hollywoods, Steven Spielberg, zu sehen und Scorseses „Taxi Driver“ fehlt wohl am auffälligsten. Aber dies sind ja auch keine selten gezeigte Fundstücke. Gerade im Metropolis werden die US-amerikanischen Klassiker immer mal wieder gezeigt. Man kann sich also entspannt die Auswahl ansehen und für das Fehlen vieler Lieblinge gibt es eher pragmatische Gründe wie die Verfügbarkeit von Kopien.

Immerhin fällt auf, dass viele der gezeigten Filme einen hohen Unterhaltungswert haben: Von Georg Lucas wird „American Graffiti“ gezeigt und nicht etwa das sperrige Debüt „THX 1138“. Die Programmmacher wollen offensichtlich auch in der Sommerzeit möglichst viele Zuschauer in das Kino locken, und so zeigen sie den Kultfilm „Harold and Maude“ von Hal Ashby und Francis Ford Coppolas „Der Pate 1“.

Für einige eine Neuentdeckung könnte Peter Bogdanovichs Komödie „Paper Moon“ sein, eine Komödie in Schwarz-Weiß über die Zeit der Depression in den 30er-Jahren. Und mit „Two-Lane Blacktop“ ist auch ein Film des New Hollywood im Programm, der damals kein Erfolg war.

Der Regisseur Monte Hellman vermeidet jede Romantisierung bei seiner Schilderung eines Autorennens. Als Roadmovie ist „Asphaltrennen“, so der deutsche Titel, ein Gegenentwurf zu dem zwei Jahre davor gedrehten „Easy Rider“. Hellman setzt die Musiker James Taylor und Dennis Wilson von den „Beach Boys“ als Darsteller ein, statt ihre Songs über die ständigen Aufnahmen von fahrenden Autos zu legen. Aus dem New Hollywood erwuchs dann das Kino der Blockbuster. HIP