Mit Kästen gegen Pisa

Stadtbibliothek wirbt für frühkindliche Leseförderung

Bremen taz ■ Ein positives Resümee hat gestern die Bremer Stadtbibliothek über ihr Projekt zur frühkindlichen Leseförderung gezogen. Zwei Jahre lang war eine Mitarbeiterin durch Gröpelinger Kitas gezogen, um Kinder auf spielerische Weise neugierig auf Sprache und Lesen zu machen. Das Sozialressort förderte das Projekt „Kinder entdecken die Welt der Schrift und Zeichen“ mit 100.000 Euro – eine Reaktion auf die schlechten Ergebnisse der Pisa-Studie vor drei Jahren.

Künftig können die Kitas in allen Stadtteil-Bibliotheken eigens entwickelte „Entdeckerboxen“ mit Spielen zum Thema Sprache ausleihen. Außerdem, so Bibliotheksleiterin Barbara Lison, seien die Kindergruppen zu so genannten „literarischen Ausflügen“ in die Bibliothek eingeladen.

Nicht mehr geben wird es künftig allerdings die persönlichen Besuche der Bibliotheksmitarbeiterin in den Kitas. Dagmar Schwarz vom Kinderhaus Quirli e.V. bedauerte das. „Die Erzieherinnen haben nicht die Zeit, sich alleine über aktuelle Entwicklungen bei diesem Thema zu informieren“, sagt sie. Die Angebote der Bibliotheken für Kindergarten-Kinder müssten zudem besser beworben werden. Das bisherige Projekt sei gut angekommen, ist sie sich mit den OrganisatorInnen einig. Eine wissenschaftliche Auswertung der Frühförderung hat es allerdings nicht gegeben.

ms