HAMBURGER SZENE VON FRANK BERNO TIMM
: Auf Jungfernfahrt

Das Tor öffnet sich, ein lauter Pfiff ertönt. Dann setzt sich der neue „Doppeltriebwagen 5“ – kurz: DT 5 – in Bewegung, legt der neue Stolz der Hamburger Hochbahn die ersten Meter Jungfernfahrt zurück. In einen weiteren der nagelneuen U-Bahn-Wagen steigen die Journalisten. Das Zusammenkoppeln klappt nicht auf Anhieb, aber dann geht es aus der Hauptwerkstatt an der Saarlandstraße rauf nach Barmbek und später Richtung Kellinghusenstraße und St. Pauli.

Klaus Tiehsat fährt. „Ein besonderer Tag“, sagt er. Schon bei der letzten Jungfernfahrt mit dem kantigeren DT 4 war Tiehsat dabei, seit fast vier Jahrzehnten ist er für die Hochbahn unterwegs. Eine offensichtliche Neuerung am DT 5 ist, dass die Fahrgäste nun direkt von einem Wagen in den nächsten gehen können. Und in manchen der Eingänge gibt es mehr Platz für Kinderwagen oder Rollstuhlfahrer.

Andererseits: Diese Gummischwelle in den Übergängen könnte eine Stolperquelle werden. Ob die vielen Bildschirme einen Nutzen bringen, muss sich zeigen. Auch die neue Klimaanlage lässt sich erst im Sommer würdigen. Was die Kameras in den U-Bahn-Wagen so alles mitkriegen, kann zum Fahrer übertragen werden oder aufgezeichnet in der Betriebszentrale. Aber das, so hat es die Hochbahn bekannt gegeben, soll nur in „Notfällen“ passieren.