Wieder Brandanschläge auf Autos von linken Politikern

NeuköllnInnerhalb kurzer Zeit werden zwei Wagen abgefackelt, vermutlich von Rechtsextremen

Unbekannte haben in der Nacht zum Dienstag zwei Autos angezündet, darunter das einer SPD-Politikerin. Es gehöre der Neuköllner Bezirksverordneten Gabriela Gebhardt, teilte die Partei auf Nachfrage mit. „Ich werde mich nicht mundtot machen lassen und werde weiter für Demokratie kämpfen“, sagte die 55-Jährige. Gebhardt und der Landesverband der SPD gehen von einem rechtsradikalen Hintergrund aus. Auch die Polizei vermutet eine politisch motivierte Tat; der Staatsschutz ermittelt.

„Es ist nichts Neues, dass die SPD von Rechtsextremen angegriffen wird“, sagte Parteisprecherin Birte Huizing. Ihr zufolge wurden zuletzt häufiger Autos von Mitarbeitern des SPD-nahen sozialistischen Kinder- und Jugendverbandes „Die Falken“ in Brand gesetzt. Auch Gebhardt hat Verbindungen zu dem Jugendverband.

Erst im Januar hatten Unbekannte das Auto der ebenfalls bei den „Falken“ aktiven SPD-Politikerin Mirjam Blumenthal angezündet. Ein Mitarbeiter der Organisation berichtete außerdem, dass im Oktober der Wagen der Geschäftsführerin in Brand gesetzt worden sei. Im Frühjahr wiederum habe es denjenigen einer Mutter getroffen, deren Kind bei dem Verband aktiv ist.

Ein Nachbar hatte Gebhardt in der Nacht alarmiert. Binnen Minuten sei das Auto der 55-Jährigen im Wiedehopfweg in Berlin-Buckow in Flammen aufgegangen, berichtete Huizing.

Nur wenige Minuten später stand ein weiteres Fahrzeug in Flammen. In Rudow bemerkte ein Nachbar in der Schönefelder Straße ein brennendes Auto und rief die Feuerwehr herbei. Laut Tagesspiegel soll es einer Frau gehören, die im „Aktionsbündnis Rudow gegen Rechtsextremismus und Fremdenfeindlichkeit“ engagiert ist. Aufgrund der zeitlichen und räumlichen Nähe der Brände prüft die Polizei einen Zusammenhang. (dpa)