Massenprotest in Argentinien

BUENOS AIRES dpa/epd | Bei den größten Protesten seit Jahren haben Hunderttausende Argentinier gegen Präsidentin Cristina Fernández de Kirchner demonstriert. Die landesweiten Kundgebungen richteten sich vor allem gegen Korruption, Inflation, Wirtschaftsflaute und die zunehmende Kriminalität. Die Teilnehmer protestierten am Donnerstagabend auch gegen eine mögliche Verfassungsreform, die es der linken Staatschefin erlauben würde, für eine dritte Amtszeit zu kandidieren. Erst 2011 war die 59-Jährige mit großer Mehrheit wiedergewählt worden. Ihre Popularität ist wegen Korruptionsskandalen bei Regierungsmitgliedern und Versuchen, die Aufklärung zu verhindern, deutlich gesunken.

Die vor allem zur Mittelschicht zählenden Demonstranten trommelten lautstark auf Kochtöpfe und forderten auf Transparenten „Schluss mit korrupten Beamten“ oder „Wir wollen Sicherheit“. In der Hauptstadt Buenos Aires gingen laut der oppositionellen Stadtregierung 700.000 Menschen auf die Straße. Die staatliche Nachrichtenagentur Télam schätzte nur 80.000 Demo-Teilnehmer.