Fragen an Henry Graichen, Landrat Kreis Leipzig

Foto: Landkreis Leipzig

Interview Torben Becker

taz: Herr Graichen, Sie vertreten den Landkreis Leipzig. Was bedeutet für Sie als Politiker meinland?

Henry Graichen: In der Vertretung für die Menschen im Landkreis Leipzig darf ich die Entwicklung der Region mitgestalten. Die Bedeutung von meinland, in Gestalt des Landkreises, liegt in einer überregionalen Abstimmung mit der Stadt Leipzig. Die wachsende und sich gut entwickelnde Stadt Leipzig ist der Motor für die ganze Region. Nur gemeinsam werden wir die Aufgaben wie Wirtschafts- und Wohnbauentwicklung, ÖPNV und Tourismus für die Menschen organisieren können. Den Landkreis als einen attraktiven Wohnstandort und als touristisches Ziel zu positionieren, darin sehe ich die bedeutendste Aufgabe.

Wo sehen Sie akuten Handlungsbedarf?

Aktuell besteht er darin, die Herausforderungen der Zukunft vorzudenken und sich vorzubereiten. So setzt sich der Landkreis derzeit mit den erforderlichen Grundlagen für die Nutzung von Elektromobilität im ländlichen Raum auseinander. So können Lärm- und Abgasemissionen reduziert werden. Außerdem, befassen wir uns mit der Frage, welchen Beitrag ein Landkreis in Bezug auf eine eigene Klimaschutzstrategie leisten kann und welche unmittelbaren Vorteile sich daraus regional ergeben.

Welche Rolle spielt Heimat in der Politik?

Für mich beschreibt der Begriff, die notwendigen Veränderungen zu kommunizieren, zu verantworten und dabei das Engagement der Menschen in ihrer Heimat zu fördern. Nur wer seine Heimat schätzt, wird sich für sie engagieren. Das Projekt „Dorf der Jugend“ in Grimma ist ein lebendiges Beispiel für Engagement junger Menschen für ihre Heimat. Sie bewegen etwas für ihre Heimatstadt.

Henry Graichen (CDU), Jahrgang 1976, ist seit 2015 Landrat des Landkreises Leipzig. Um 13 Uhr eröffnet er mit anderen das taz-Sommerfestival in Grimma.