Zylka zählt Zeug
: Etwas peinlich ist das schon mit diesen Devotionalien

Die Couchreporter Heute: Jenni Zylka

Ich bin stolze Besitzerin

1. eines kleinen Plastikfernsehers, der auf Knopfdruck die alte „Twilight Zone“-Musik spielt;

2. eines kleinen Plastikfernsehers, der auf Knopfdruck die alte „Get smart“-Musik spielt;

3. eines „Merlotte’s Bar & Grill“-Aufbügel-Patches (True Blood, auf Minikleid);

4. einer Warmhaltekanne (True Blood);

5. eines T-Shirts mit Vintage-Wonder-Woman-Sterne-Logo (eigentlich trage ich keine T-Shirts, aber falls ich mal einen Charity-Lauf machen muss);

6. einer blauen Sporttasche mit der Aufschrift „The Big Bang Theory“ (eigentlich mache ich keinen Sport, aber falls ich mich bei dem Charity-Lauf umziehen muss);

7. einer Lupe (BBC-Sherlock);

8. einer Aufbügel-Insignie (Star Trek TOS, Medical);

9. einer Aufbügel-Insignie (Star Trek TOS, Science, auf blauem T-Shirt);

10. einer Aufbügel-Insignie (Star Trek TOS, Command, auf rotem Minikleid):

11. eines Wörterbuchs „Klingonisch – Deutsch“;

12. eines Autoaufklebers „Vulcan Science Academy“ (mint in Box wegen fehlendem Auto);

13. zweier Phaserpistolen (Star Trek TOS und TNG, viel zu teuer, aber Geschenke!);

14. zweier Communicatoren (Star Trek TOS und TNG, ebenfalls Geschenke, ich hatte nämlich schon sehr oft Geburtstag); 15. fast aller Kleider aus Mad Men (die hatte ich allerdings auch vorher schon);

… und das war lange nicht alles, ähm, ein klein wenig peinlich ist das schon. Aber: In letzter Zeit kam kaum etwas dazu. Die Sherlock-Lupe war vor zwei Jahren meine aktuellste Devo­tionalie. Immerhin verschenkte ich neulich ein Benedict-Cumberbatch-Malbuch, in dem unter anderem ein leerer Teller neben Cumberbatchs Kopf darauf wartet, dass man ein Gericht draufmalt: „Benedict freut sich, dass du ihm leckeres Essen gekocht hast“, aus Benedicts Mund kommt ein „Yay!“. Ich weiß gar nicht, ob meine Fan-Freundin je die Zeit fände, ihm ein paar köstliche „Eggs Cumberbatch“ zu malen, sie ist beruflich extrem ausgelastet, aber vielleicht kann ein bisschen liebestolles Zeichnen zwischen wichtigen Verhandlungen entspannen.

Das Malbuch gibt es auch mit Tom Hiddleston und einer Seite, auf der er rumpfoberhalb nackt ist, und der koketten Anweisung: „Huch! Tom hat anscheinend vergessen sein Hemd anzuziehen! Mal ihm eins – oder lass es sein.“ Aber ich bin auch keine Freundin von Anime-Porn, und selbst wenn der gemalte Hiddleston sogar vergessen hätte, sein Höschen anzuziehen, und man ihm höchstpersönlich köstliche Eggs Cumberbatch unten dranmalen oder seinen Namen durch entsprechende Attribute in „of Finland“ ummodeln könnte, käme ich nur mäßig in Stimmung.

Heutzutage, wo man jede noch so schlechte Serie auf T-Shirt, Schneekugel und Mousepad drucken lassen kann, ist die Zeit der Devotionalien eh gezählt. Dennoch habe ich gestern heimlich nach einem H2O-Nixen-Fischschwanz geguckt, mit dem man wirklich schwimmen kann. Aber erstens gibt es ihn nicht in meiner Größe, zweitens zwingt mich der Bandscheibenvorfall, mich eher am Nöck zu orientieren, der kann bekanntlich gehen. Und Schwimmhäute zwischen den Zehen stören mich überhaupt nicht.