Das Medienhaus an der Rudi-Dutschke-Straße | Mittendrin. Hoch genug. Kollektivsinn zeigen.

Ziemlich tazzig beim G20

G20-taz Seit einer Woche berichtet unsere Sonderredaktion aus Hamburg

Nur das halbe G20.taz-Team (von links): Sebastian Erb, Paul Welch Guerra, Amna Franzke, Muriel Kalisch, Belinda Grasnick, Katharina Schipkowski, Volkan Ağar, Gereon Asmuth, Nadine Fischer, Lena Kaiser, Patricia Hecht, Jean-Philipp Baeck, Christian Jakob Foto: Miguel Ferraz

Von Thilo Adam

Ein seltsames Rascheln begleitet die morgendlichen Berliner Redaktionskonferenzen in diesen Tagen. Die Quelle sitzt mehr als 250 Kilometer entfernt. In Hamburg hat die taz die Kompetenzen verschiedener Ressorts zusammengezogen, um ausführlich über den G20-Gipfel zu berichten. Die 30 RedakteurInnen sind per Flatscreen nach Berlin geschaltet. Ihr Blättern in den Publikationen des Tages ist hier, digital verstärkt, der Soundtrack für die bewegten Tage im Norden.

Auf acht Sonderseiten begleiten sie, flankiert von einem intensiven Onlineangebot mit Live-Blog und Videos, seit einer Woche täglich den Gipfel und seine Gegner. Sie zeigen Gesichter, porträtieren die Gäste, erzählen kleine und große Geschichten, überprüfen Gerüchte und widmen sich – nicht zuletzt – der Agenda, die Trump, Putin, Erdoğan, Merkel und die übrigen G20-Staatschefs in den Messehallen verhandeln.

Welthandel, globale Gesundheit, Klima, Energie; die Sonderseiten garantieren Platz für ausführliche Recherchen zu den politischen Inhalten des Treffens – neben dem expliziten Augenmerk auf die Proteste, die Stadt und ihre Menschen. Dabei zahlt sich aus, dass die Schwerpunktseiten direkt in der Hansestadt produziert werden. Das Team um Christian Jakob ist mittendrin, das spürt man beim Lesen.

„Bei uns sind eigentlich alle Reporter“, sagt er und meint damit: egal, ob man bei Demonstranten im Camp übernachtet oder am Schreibtisch Videos schneidet. So eindrücklich wie auf unseren G20-Seiten gelingt Berichterstattung nur, wenn man die Atmosphäre in der Stadt am eigenen Leib erfährt.

Dazu gehört, dass an manchem Abend plötzlich Wasserwerfer und Räumpanzer in der Stresemannstraße direkt vor den taz-Räumen auftauchen, dazu gehören nicht selten 14-Stunden-Einsätze und täglich kleiner werdende Augen. Dazu gehören aber auch große Gummibärendosen auf den Redaktionsschreibtischen; taz-Reaktion auf die Hamburger Hamsterkäufe im Vorfeld des Gipfels.

Kommenden Montag liegen die G20-Seiten das letzte Mal in der taz. Dann fahren auch große Teile unseres Teams zurück in ihre Stammressorts nach Berlin.

Dort erinnert man sich in den Konferenzen nun gern an ein seltsames Rascheln – und das damit verbundene gelungene Großprojekt.

Alle Texte zum G20-Gipfel finden Sie unter taz.de/G20