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Mehr Geld für niedersächsische Kitas

Finanzierung Die Kitas in Niedersachsen bekommen künftig mehr Förderung, besonders für Integration und Sprachförderung. Anfang des Jahres waren noch Kürzungen im Gespräch

Das Land Niedersachsen will bis 2021 jährlich rund 60 Millionen Euro zusätzlich in die Förderung von Kindertagesstätten investieren. Die Förderung trete rückwirkend zum 1. Januar 2017 in Kraft und solle den Kitas vor allem ermöglichen, mehr Personal einzustellen, sagte Kultusministerin Frauke Heiligenstadt (SPD) am Donnerstag in Hannover. „Insbesondere Einrichtungen mit einer hohen Zahl an Kindern, die aufgrund ihrer Herkunft kein oder nur wenig Deutsch können, sollen personelle Verstärkung erhalten und so bei der Integration und Sprachförderung unterstützt werden.“

In den Jahren 2017 und 2018 werde die Förderung aus Geldern einer Bund-Länder-Vereinbarung zur Integration geflüchteter Menschen bereitgestellt, hieß es. Rund fünf Millionen Euro fließen nach Angaben des Kultusministeriums in den Krippenausbau, weitere rund 55 Millionen Euro sind für Personalkosten vorgesehen. Die Ministerin betonte, Integration, Sprachförderung und Investitionen in die Qualität von Kitas seien eine Daueraufgabe. „Die Landesregierung hat daher beschlossen, das Geld auch in den folgenden Jahren bis einschließlich 2021 zur Verfügung zu stellen.“

Noch im Frühjahr hatte die Ministerin geplant, die Förderung der Kommunen zu kürzen. Nach massivem Protest von Verbänden und Ärger in der rot-grünen Koalition hatte sie davon allerdings doch Abstand genommen. Die Zahl der Neugeborenen sei stark angewachsen, argumentierten Kritiker und forderten mehr Geld.

Die nun beschlossenen Millionenbeträge sollen möglichst unbürokratisch verteilt werden, hieß es. Dafür seien für die niedersächsischen Jugendamtsbezirke jeweils anteilige Förderbeträge ermittelt worden, die sich an der Zahl der Kita-Gruppen und der Anzahl der Kinder mit Migrationshintergrund orientieren. Örtliche Träger der öffentlichen Kinder und Jugendhilfe könnten dann über das Geld verfügen und es an Träger von Kitas weiterleiten. Heiligenstadt betonte: „Die örtlichen Träger wissen am besten, welche Einrichtungen besonders viele Kinder mit Fluchtgeschichte oder einem Bedarf an Sprachförderung betreuen.“ (epd/taz)