heute in bremen
: „Ein Warm-up für Hamburg“

Demonstration Bremer Protestbündnis ruft zu Tanzdemonstration gegen den G20-Gipfel auf

Georg Henschel

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29, ist Mitglied im Bremer G-20 Protestbündnis, das aus sechs Gruppen besteht und sich gegen den Hamburger Gipfel richtet.

taz: Herr Henschel, in wenigen Wochen findet der G20-Gipfel in Hamburg statt. Warum also jetzt eine Demonstration in Bremen?

Georg Henschel: Grundsätzlich repräsentieren die G20 mit ihrem Gipfel eine Ordnung, die globale Ungerechtigkeit produziert. Sie schaffen Kriege, Hunger sowie Armut und sind die Hauptverantwortlichen für die Klimakatastrophe. Das darf nicht unbeantwortet bleiben. Zugleich ist das Ziel der Demonstration, für die Proteste beim G20 zu werben und für diese einzustimmen – ein Warm-up für Hamburg sozusagen.

Und das mit einer Tanzdemonstration. Wie kam es zu dieser Wahl?

Während des Gipfels wird eine unglaubliche Bandbreite an Gruppen erwartet, die mit ganz unterschiedlichen Aktionen ihre Kritik äußern werden. Und wir selber sind ja auch ein Bündnis aus diversen linken Zusammenhängen, das ein breites Spektrum unterschiedlicher Akteur*innen umfasst. Diesen bunten und vielfältigen Charakter wollen wir widerspiegeln. Eine Demonstration, in der tanzend protestiert wird, schien uns da ganz passend.

Muss sich dafür auf eine bestimmte Tanzart vorbereitet werden, wie etwa Foxtrott?

Nein. Niemand muss sich auf eine bestimmte Choreografie einstellen oder wird gezwungen, überhaupt zu tanzen. Während der Demonstration wird es einfach sehr viel Musik geben – wie sich die Menschen dazu bewegen, dürfen sie entscheiden.

Sie wollen also neben geübten Demonstrant*innen auch andere Menschen ansprechen?

Ja. Wir sind auch eine Demons­tration, die eine Art Werbetrommel für die Proteste in Hamburg sein soll. Und dafür versuchen wir, viele unterschiedliche Leute zu motivieren, und das Ganze mit möglichst viel Spaß und Lust am gemeinsamen Demonstrieren.

Und wie werden Sie das machen?

Es geht erst um 18 Uhr los, die Demo hat also den Charakter einer Abendveranstaltung. Im Anschluss sind auch alle sehr herzlich eingeladen zum Weitertanzen im alten Sportamt, nahe dem Weserstadion, wo die Demonstration enden wird. Begonnen wird aber mit einer Kundgebung von Akteur*innen aus dem Protestbündnis am Brill. Von dort geht es dann Richtung Innenstadt und Viertel, mit viel Musik, Tanzen und guter Laune, ach! und einer Überraschung.

taz: Welche denn?

Das wird nicht verraten. Da muss schon jede*r selbst hingehen.

Interview Florian Schlittgen

18 Uhr, am Brill