POLITISCHER TANZ
: Paragrafen-Choreografie

„Politisches Tanztheater“ soll „Der Internationale Strafgerichtshof“ sein. Und tatsächlich wird getanzt, gibt es kollektive Bewegung. Letztlich aber dürfte es Künstler Knut Klaßen und Choreografin Monika Gintersdorfer, derzeit mit ihrer Compagnie Artists in Residence des Theater Bremen, egal sein, ob man ihr zweistündiges Stück, das sie gemeinsam mit ivorischen, kongolesischen und deutschen Schauspielern, Musikern und Tänzern erarbeitet haben, stattdessen als von Bewegungssequenzen unterbrochene Lecture Performance verbucht. Ausgehend von der Verhandlung um den als Kriegsverbrecher angeklagten ivorischen Ex-Präsidenten Laurent Gbagbo soll eine Struktur denn auch erst gefunden werden, in der Wort und Bewegung getrennt sind, der Wechsel zwischen Solo und Gruppenchoreografie die Gegenüberstellung des Einzelnen und der gesamten Menschheit widerspiegelt, mit der der Traum weltumgreifender Demokratie am Internationalen Strafgerichtshof konkret umgesetzt wird: Eine Choreografie über Paragrafen.  MATT

■ Fr, 16. 11. + Sa, 17. 11., je 20 Uhr, Kampnagel, Jarrestraße 20