BRAINSTORM

„Money, Money, Money“ – nicht nur Abba wusste, dass Geld die Welt regiert. Wie das „Phänomen Geld“ aber zu erklären ist, dazu gibt es die waghalsigsten Theorien. In der Neoklassik ist Geld nurmehr ein „Schleier“ über einem imaginierten Natural-tausch. Für den britischen Ökonomen John Maynard Keynes wiederum ist Geld wichtiger: Ökonomie ist für ihn Geldwirtschaft. Dessen Geldtheorie jedoch, so sagt der Berliner Philosoph und Autor Ingo Stützle, reduziere sich auf einen „Funktionalismus“. Die Frage „Was ist Geld?“ werde nicht gestellt. Außer eben von Karl Marx – und in dessen Tradition auch von Stützle, der in seinem Vortrag erklären wird, was Geld nun ist, „… bei Marx, Keynes und der Neoklassik. Eine Kategorie, drei Antworten“. Am Freitag ab 20 Uhr führt Stützle in die theoretische Analyse des Geldes ein, im Infoladen in der St.-Pauli-Straße 10. Wem das nicht genug ist, der oder die kann am Samstag und Sonntag ebenfalls in den Infoladen kommen, wo Stütze ein Seminar zur „Einführung ins ABC der Ökonomie“ leiten wird.

So komplex ist die politische Ökonomie und ihre Kritik, dass es im schlimmsten – undialektischen – Fall an die Mathematik erinnern kann. Eines der Felder dieser Disziplin wiederum ist es, große Datenmengen zu ordnen: Meinungsumfragen, Wetterdaten oder Internet-Suchanfragen. Die Topologie, die Lehre der Räume und ihrer Veränderlichkeit, gibt Mittel an die Hand, um Daten übersichtlich zu strukturieren. Einer der Vorreiter dieses neuen Forschungsgebietes an der Grenze zwischen klassischer mathematischer Theorie und modernen Computeranwendungen ist der österreichische Mathematiker Herbert Edelsbrunner. Am Montag erklärt er ab 19.30 Uhr im Haus der Wissenschaft: „Wie schafft man klare Strukturen im Datenmeer?“ Um seinem Vortrag folgen zu können, müsse man das Fach nicht studiert haben, verspricht Edelsbrunner. JPB