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Boulevard der BestenSophie Richter

Foto: Burhan Yassin

Leute, die zwischendurch einfach englische Begriffe einfließen lassen, sind nicht zwangsläufig Yuppies. Manche haben jahrelang in Irland gelebt – wie Sophie Richter. Im Gegensatz zu den Yuppies nervt ihr Deutsch-Englisch-Mix nicht, sondern steckt an. Ehe man sich versieht, redet die gesamte Redaktion so.

Ihre Zeit in Irland begann schon, als sie mit 15 Jahren allein auf die grüne Insel zog. Dort beendete sie die Schule und studierte – im Gegensatz zu vielen anderen in der taz – was Anständiges, nämlich Jura. Sie sagt von sich, dass sie drei Heimatstädte hat: Hamburg, wo sie aufgewachsen ist; Dublin, wo sie ihre Jugend verbrachte; und Berlin, wohin es sie nach dem Studium zog.

Hier lernte sie Jan Feddersen kennen, der sie darum bat, 2014 am taz.lab mitzuarbeiten. Seit letztem Jahr ist sie Teil von taz.meinland. Hier kennt man sie mit einem Klemmbrett in der Hand und einem Dutt auf dem Kopf. So behält sie den Überblick über alle Veranstaltungen. „Wo sollen wir schlafen?“, das weiß Sophie. „Von welchem Gleis fahren wir ab?“, ab zu Sophie. Sie ist die erste Anlaufstelle für organisatorische Fragen, bucht Hotels und Fahrten und fährt auch mit. Ob Dibbellabes schmausen in Saarbrücken, das Dreiländereck in Aachen besuchen oder in Kiel am Meer entspannen – niemand aus dem gesamten meinland-Team hat so viele Kilometer drauf wie Sophie.

Auch wenn sie in einem Mietwagen in der Pampa rumdüst, ist sie telefonisch erreichbar und nach sieben Stunden Bahnfahrt für ein Bier zu haben. Ein gemeinsames Ausklingen einer meinland-Veranstaltung kann gern mal bis in die Morgenstunden dauern. Doch egal wie lang der Abend war, am nächsten Morgen ist Sophie als Erste wach, um wieder an die Arbeit zu gehen. Ihre Zielstrebigkeit, ihr Organisationstalent und ihr Humor machen sie zur perfekten Kollegin. Sie ist jemand, der weiß, wann sie Freundin sein kann und wann sie auf den Tisch hauen muss.

Jetzt verlässt sie Berlin, um in Dublin ihren Barrister zu machen. Sie hinterlässt einen Baumstumpf, den sie in einer der taz.meinland-Veranstaltung bekam, und viele traurige Kolleg*innen, die sie vermissen werden.Laila Oudray

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