HAMBACHER FORST
: Eingebuddelter Aktivist erschwert Räumung

KERPEN | Mit einer waghalsigen Buddelaktion hat ein letzter Protestler die Räumung des Waldbesetzercamps im Hambacher Forst bei Kerpen erheblich erschwert. Der Mann hatte ein Tunnelsystem unter der Erde gegraben und sich vor der Polizeiaktion darin verbarrikadiert. Stundenlang versuchte die Polizei ihn zu orten, wie ein Polizeisprecher sagte. Erst am Nachmittag verdichtete sich der Radius. Ob der Mann noch am Mittwoch geborgen werden konnte, war zunächst unklar.

Die Räumaktion hatte bereits am Dienstag begonnen. Rund 500 Einsatzkräfte waren im Einsatz. Die Fläche soll gerodet und an den Energiekonzern RWE übergeben werden, der dort Braunkohle abbaggern will. Dagegen hatten die Aktivisten seit April mit einem Lager aus Baumhäusern und Zelten protestiert. Der vorletzte Braunkohlegegner war gestern Morgen vollkommen unterkühlt von einem Baum geholt worden. Er wurde in eine Klinik gebracht. 22 Waldbesetzer wurden demnach bisher in Gewahrsam genommen worden. Gegen zehn Menschen seien Aufenthaltsverbote ausgesprochen worden. (dapd)