Brüssel setzt auf Frauenquote

EUROPA Nach monatelangem Tauziehen beschließt die EU-Kommission eine 40-Prozent-Frauenquote für Aufsichtsräte. Die Bundesregierung lehnt dies ab

BRÜSSEL/BERLIN dpa | Brüssel kontra Berlin bei der EU-weiten Frauenquote: Bis 2020 sollen börsennotierte Unternehmen ihre Aufsichtsratsposten zu 40 Prozent mit Frauen besetzen. Diesen Gesetzentwurf legte die EU-Kommission am Mittwoch in Brüssel vor. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) lehnt eine europäische Regelung strikt ab.

Das EU-Gesetz würde Deutschland, wo derzeit nur 15,6 Prozent der Aufsichtsräte weiblich sind, zum Handeln drängen. „Wir sind der Meinung, dass das auf nationaler Ebene geregelt werden muss“, sagte Regierungssprecher Steffen Seibert.

Vertreterinnen der Opposition forderten die Regierung auf, den Vorstoß der EU-Kommission zu unterstützen. SPD-Vize Manuela Schwesig sagte, die Initiative sei „wirtschaftlich sinnvoll und vor allem gerecht“. Grünen-Fraktionschefin Renate Künast und ihre Vize Ekin Deligöz erklärten, Merkel und Schröder müssten „ihren peinlichen Widerstand endlich aufgeben“.

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