„Gemeinschaft hoch im Kurs“

Ratschlag Stadtteilkultur zum Thema Ehrenamt

■ 48, organisiert den Ratschlag im Auftrag der Kulturbehörde. Sie leitet die Firma Conecco, die hilft, Kultur in die Stadtteile zu bringen.

taz: Frau Fietz, ist es schwieriger als früher, Menschen für ein Ehrenamt in der Stadtteilkultur zu gewinnen?

Yvonne Fietz: Die Bereitschaft zum Engagement hat sich nicht verringert – auch wenn es manchen Organisationen heute schwerer fällt, Ehrenamtliche zu gewinnen.

Was wären gute Rahmenbedingungen?

Ein klares Aufgabengebiet, auch mit Gestaltungsspielraum; die Möglichkeit, eigenen Interessen zu folgen. Hoch im Kurs steht dabei die Gemeinschaft, die Kommunikation. Ältere Menschen haben oft Lust, ihre Kompetenzen einzubringen. In den Einsatzstellen müssen sich alle Menschen aufgehoben fühlen.

Was unterscheidet alte und neue Formen des Ehrenamtes?

Eher traditionell sind die Besuchsdienste in Krankenhäusern, oder Engagement im Umfeld von Kirchengemeinden. Ein Beispiel für das modernere Engagement ist der Bundesfreiwilligendienst (BFD). Dieser ist auch für ältere Menschen offen und bietet Studienabsolventen die Möglichkeit, mal für ein Jahr in ein Berufsfeld einzusteigen.

Der Ratschlag thematisiert auch die Vernetzung mit migrantischen Kulturorganisationen. Wo liegt die Schwierigkeit?

Menschen mit Migrationshintergrund engagieren sich oft ehrenamtlich, was aber kaum nach außen dringt, weil es anders als bei uns in vielen Kulturen tabu ist, über gute Taten zu sprechen. INTERVIEW: KNÖ

13. Ratschlag Stadtteilkultur: 17.45 Uhr, Patriotische Gesellschaft, Trostbrücke 4-6