Willkommen hält sich in Grenzen

Palästinenser Trump besucht morgen das Westjordanland

„Voreingenommenheit für die ­Besatzung“

Mushir al-Masri (Hamas) über Trump

JERUSALEM taz | Die palästinensische Führung der Hamas im Gazastreifen wirft US-Präsident Donald Trump Parteilichkeit vor. Aktueller Anstoß für die Kritik der Islamisten war Trumps Rede in Saudi-Arabien am Sonntag, als er die Hamas in einem Atemzug mit dem IS, Hisbollah und al-Qaida nannte und von einer „Tragödie abenteuerlicher Ausmaße“ sprach, die auf ihr Konto ginge. „Trumps Darstellung der Hamas als Terrororganisation zeige, die „amerikanische Voreingenommenheit für die Besatzung“, kommentierte Hamas-Funktionär Mushir al-Masri in Gaza. Trump sei „kein fairer Vermittler“.

Die palästinensische Autonomiebehörde mobilisierte 2.000 Sicherheitsbeamte für den für Dienstag geplanten Besuch Trumps in Bethlehem. Vorgesehen ist auch ein Treffen Trumps mit Palästinenserpräsident Mahmud Abbas.

Erklärtes Ziel von Trump ist eine Wiederaufnahme von Friedensverhandlungen. Wenn die drei monotheistischen Religionen zusammenarbeiten, so meinte er am Sonntag im saudischen Riad, dann „ist Frieden in dieser Welt möglich, auch Frieden zwischen Israel und den Palästinensern“. Abbas signalisierte im Verlauf seiner US-Reise vor wenigen Wochen Bereitschaft zu direkten Gesprächen mit der israelischen Regierung.

Die palästinensischen Tageszeitungen widmeten am Montag ihr Hauptaugenmerk nicht dem Besuch Trumps sondern dem Generalstreik der Palästinenser aus Solidarität mit den seit gut vier Wochen im Hungerstreik befindlichen Häftlingen. Schlagzeilen machten auch drei durch die Hamas verhängte Todesurteile in Gaza. Die Tageszeitung Al-Ayyam berichtete, dass der neue US-Botschafter in Israel, David Friedman, an einer Veranstaltung von Siedlern teilgenommen habe, „um 50 Jahre israelische Besatzung zu feiern“.

Susanne Knaul