NRW investiert in Tihange

Atomkraft Trotz scharfer Kritik am Schrottreaktor steckt Pensionsfonds Geld in die Betreiberfirma

BERLIN taz | Dass die belgischen Atomreaktoren Tihange und Doel trotz ungeklärter Risse im Reaktordruckbehälter weiterhin am Netz sind, wurde von der nordrhein-westfälischen Landesregierung regelmäßig kritisiert. Gleichzeitig unterstützt NRW den Betrieb der Reaktoren – allerdings indirekt: Wie am Dienstag durch Recherchen des WDR bekannt wurde, ist der Pensionsfonds des Landes am Energiekonzern Engie beteiligt, der die belgischen Reaktoren betreibt. Auch in den ebenfalls umstrittenen französischen AKW-Betreiber EDF, dem unter anderem die Reaktoren Cattenom und Fessenheim gehören, hat der Fonds investiert; insgesamt handelt es sich um 23 Millionen Euro.

Der Linken-Bundestagsabgeordnete Hubertus Zdebel nannte das Investment „skandalös“ und forderte, das Geld umgehend abzuziehen. mkr