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Gillmeier RechFragile Fassade: Jasmins Werners Treppen ins Nichts

Jasmin Werner „Status Faux“ Foto: Courtesy Gillmeier Rech, Berlin/Jasmin Werner

Einen der besten Titel seit Langem liefert Jasmin Werner in ihrer ersten Einzelausstellung bei Gillmeier Rech: „Status Faux“. Was soll das auch sein, Status? Fake it, till you make it – und dann? Das optimierte Selbst ist eine Illusion, wer schnell die Karriereleiter hinaufklettert, plumpst womöglich noch rascher wieder herunter. Heute high, morgen low. Alles eine Frage der Inszenierung. So kommt man gar nicht umhin, sich zu fragen, ob Sara und Tobias, das alttestamentarische Ideal eines braven Ehepaars, tatsächlich so selig schlummern wie auf dem von der Künstlerin hinter die Fenster eines Gartenpavillons gesteckten Renaissance-Motiv. Bei Werners treppenförmigen Objekten, ihren „Ambivalent Ladders“, liegt der Teufel nicht einmal so sehr im Detail. Zwar führen sie nach oben, aber eigentlich ins Nichts, die Sprossen sind unbefestigt, die Stufen nur mit Plastikplanen bespannt. Grüne Staubschutznetze verdecken die Treppen halb, man muss nah herantreten, um hindurchzuschauen, die Fragilität der Konstrukte verbirgt dies aber nicht. BSH

Bis 27. 5., Fr.+Sa. 13–18 Uhr, 30. 4. 13–18 Uhr, Körnerstr. 17

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