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Der Gärtner

Wie machen Sie das?

Matthias Wilkens, 37, kümmert sich um die Staudengärtnerei im Berliner Prinzessinnengarten.

taz: Herr Wilkens, ich bevorzuge Blumen als Strauß, den ich irgendwann wegwerfe. Pflanzen brauchen Pflege, und das nervt. Wie machen Sie das?

Matthias Wilkens: Um Zimmerpflanzen muss man sich natürlich kümmern. Aber in der Natur wachsen Pflanzen von alleine, um die kümmert sich niemand und die kommen bestens zurecht.

Gibt es Zimmerpflanzen für Anfänger?

An einem sonnigen Fenster kann man einen Kaktus haben, den man dreimal im Jahr gießt und sonst in Ruhe lässt. Auch andere Sukkulenten wie Aloe- oder Agavearten brauchen wenig Pflege, allerdings etwas mehr Wasser als die Kakteen.

Steht Ihre Wohnung voller Pflanzen?

Normalerweise haben Gärtner keine Zimmerpflanzen, weil sie auf der Arbeit schon genug mit Pflanzen spielen. Aber ich habe ein paar Wildpflanzen aus Gegenden, in denen das Klima dem Klima im Zimmer entspricht; trockene Gebiete wie Afrika oder Zentralamerika. Wenn ich sie alle zwei Wochen gieße, sind die glücklich.

Und auf dem Balkon?

Da eignen sich Wildpflanzen, die in Berlin vorkommen. Für den sonnigen Balkon etwa Pflanzen aus der Gattung der Fetthennen. Oder ich fülle einen Kasten mit Erde und warte ab – es werden sich Wildpflanzen ansiedeln.

Was hilft gegen Schädlinge?

Wenn man Pflanzen verwendet, die an den Standort angepasst sind, dann hat man wenig Probleme. Wenn ich dagegen eine Pflanze, die Sonne braucht, im Schatten kultivieren will, dann kriegt sie weiches Gewebe und zieht Schädlinge an.

Haben Pflanzen Gefühle?

Mit Sicherheit. Ein schönes ­Beispiel sind Akazien. Sobald Giraffen an der Akazie knabbern, erhöht die Akazie die ­Giftkonzentration in ihren ­Blättern. Und setzt ein Gas frei, das andere Akazien warnt: ­Achtung, Giraffe!

Bahareh Ebrahimi

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