Der Kahnbeinbruch

Psychische Krankheiten von Sportlern liegen allzu nahe in diesen Tagen. Also wollen wir uns stattdessen mit dem Kahnbein beschäftigen. Vier Kahnbeine hat der Mensch, je eines in jedem Fuß und in jeder Hand. Uns geht es um die Hand: Stupst dich ein Smart vom Fahrrad, und du kannst dich beim Fallen nicht richtig abstützen – Kahnbeinbruch. Ebenso, steigst du zum Sprungwurf hoch, gerätst an des Gegners blutrünstigen Abwehrrecken und plumpst auf die Hand.

Das Kahnbein verbindet Handgelenk und Mittelhand und befindet sich zwischen der Speiche und dem ersten Mittelhandknochen. Geht es zu Bruch, bedeutet das Schmerzen und eine Schwellung. Der Daumen tut weh, der Zeigefinger, das Handgelenk. Die Beweglichkeit der Hand ist eingeschränkt, das Greifen fällt schwer. Es kann sein, dass die Schmerzen beherrschbar sind und der Arzt erst Jahre später feststellt: Da war mal was.

So leicht, wie du dir einen Kahnbeinbruch holst, so schwer ist er zu diagnostizieren. Tasten, Röntgenbild, CT? Kann sein, der Arzt schickt einen mit Kahnbeinbruch heim, und das ohne böse Absicht. Wird aber die richtige Diagnose gestellt, dann folgen Schiene, Hochlagern, Kühlen. Sind die Knochen alle noch, wo sie sein sollen? Das heißt zwölf Wochen Gips- oder Kunststoffverband mit Daumeneinschluss. Ist der Bruch instabil – OP, Schraube durch den Knochen. Später kann es zu Durchblutungsstörungen kommen oder zur Fehlheilung.

Prominente Kahnbeinbrüche: der Radrennfahrer Andreas Klöden, die Motorradrennfahrer Roberto Locatelli und Marco Simoncelli, Martin Walter (Eishockey), die Fußballer Sebastian Rudy, Jan Rosenthal – und Robert Enke.  ROR