Seid lieb zu den Krötenschützern

FIES Am Bremennorder Burgwall erfahren AmphibienschützerInnen Beleidigungen und Bedrohungen, Sperren und Lampen werden ramponiert

„Wir erleben, dass unsere Expertise infrage gestellt wird“

Thomas Garz, Aktion Krötenschutz

Mehr Fairness hat die Aktion Krötenschutz am Bremennorder Burgwall angemahnt. Während der Schutz von charismatischen Großsäugern wie Wölfen und niedlichen Tieren allgemeinem Respekt begegne, seien die Bemühungen für Amphibien oft Ziel von Vandalismus-Attacken, so der Sprecher der Aktion, Thomas Garz.

Die Zäune, die verhindern, dass Kröten gefährliche Straßen überqueren und Freiwilligen ermöglichen, die Tiere einzusammeln und auf der anderen Seite auszusetzen, würden verbogen oder, auf der Parkplatzsuche einfach umfahren. Lampen, die zur Lenkung der Krötenwanderung dienen, seien zerstört worden. „Auch werden die Aktiven der Aktion Krötenschutz beleidigt und tätlich bedroht“, so Garz. „Wir erfahren auch, dass unsere Expertise bezüglich der Wanderung und der Amphibien infrage gestellt wird.“

Tatsächlich kämpfen die Krötenschützer in Bremen Nord bereits seit Jahrzehnten gegen das drohende Aussterben der dortigen Erdkröten-Population. Auch für die Teichmolche setzen sich Garz und seine MitstreiterInnen ein. Die Lebensräume der Amphibien schrumpfen stetig, zugleich werden immer noch viele Tiere überfahren, manche aber auch bewusst getötet und zertrampelt.

Umso unfairer seien die anonymen Attacken auf die offiziell genehmigten Sperren. „Das Befahren einer gesperrten Straße mit Motorrad oder Auto stellt eine Ordnungswidrigkeit dar“, erinnerte Garz. Diebstähle und Sachbeschädigungen werde die Aktion Krötenschutz anzeigen. „Der Burgwall ist kein rechtsfreier Raum“, so Garz. Mit Beginn der Sommerzeit am Sonntag wird der Burgwall ab 20 Uhr, die Lerchenstraße ab 19.30 Uhr gesperrt. Die Öffnungszeiten beginnen unverändert um 7 Uhr und um 6.30 Uhr.