Asyl für Militärs vom Bosporus

STOCKHOLM taz | Norwegen hat vier türkischen Offizieren und einem Militärattaché des Landes Asyl gewährt. Begründung: Sie müssten berechtigte Furcht vor Verfolgung aus politischen Gründen haben. Es bestehe das Risiko von Folter und langen Freiheitsstrafen, sollten sie in die Türkei zurückkehren müssen. Rechtsanwalt Kjell M. Brygfjeld bezeichnete es als bemerkenswert, dass Norwegen als erster Nato-Staat Militärangehörigen eines Alliierten Asyl zuerkenne. Die fünf Männer hatten sich während des Putschversuchs in der Nacht zum 16. Juli letzten Jahres in Norwegen aufgehalten. Dem Befehl, nach Hause zurückzukehren, folgten sie nicht, sondern beantragten in Norwegen Asyl. Mit dem Putschversuch hatten sie laut eigenen Angaben nichts zu tun.

In einer ersten Stellungnahme sprach der stellvertretende türkische Ministerpräsident Numan Kurtulmuş von einer falschen Entscheidung, die „unmöglich zu akzeptieren“ sei. Diese „Banditen“ müssten umgehend ausgeliefert werden.

Reinhard Wolff