gentechnik
: Haben wir die Wahl?

Aller Lobbyarbeit zum Trotz: Die meisten deutschen Verbraucherinnen und Verbraucher wollen keine Gentechnik auf ihren Tellern. Der Grund dafür ist einleuchtend: Niemand kann sagen, was Genfood langfristig im Körper bewirkt. Vielleicht nichts. Versuchskaninchen zu sein, macht trotzdem keinen Spaß.

Um Wahlfreiheit für die KonsumentInnen zu schaffen, müssen seit April letzten Jahres Nahrungsmittel, die gentechnisch veränderte Bestandteile enthalten, entsprechend gekennzeichnet werden. Der Gesetzgeber hat allerdings eine eklatante Lücke gelassen: Die tierischen Produkte.

KOMMENTAR VONMIRIAM BUNJES

Wer der Gentechnik misstraut, möchte keine Milch von Kühen trinken, die ihr Leben lang mit manipulierten Sojabohnen gemästet wurden. Nur: Die Verbraucher haben eben keine Wahl – es steht nämlich nicht drauf.

Deshalb ist es um so erfreulicher, dass jetzt immer mehr konventionelle Landwirte in Nord-rhein-Westfalen trotzdem den Wünschen ihrer Kundinnen und Kunden nachkommen und ihnen gentechnikfreie Tierprodukte anbieten wollen. Und umso erschreckender, dass es bei vielen beim „Wollen“ bleiben muss: Wenn sich ein so großer Produzentenverband wie der Raiffeisenverband derartig der Gentechnik verschreibt, wird sich langfristig auch die im internationalen Vergleich gentechnikarme deutsche Landwirtschaft verändern. Zu Ungunsten der KonsumentInnen.