Neu im Kino

„Moonlight“ (2017) Foto: DCM

Die ersten Szenen des Films kreisen den Drogenhändler Juan (Mahershala Ali) ein. Doch es wird sofort klar, dass seine Figur darüber hinausgeht. Und dann stellt sich noch heraus, dass es im Folgenden gar nicht um Juan gehen wird, sondern um seine Rolle im Leben eines anderen. Diesen vertrackten wie geschickten Auftakt setzt Barry Jenkins ein, um seinem eigentlichen Helden vorzustellen, einen kleinen Jungen namens Chiron, der schweigsam und ängstlich ist und die Aufmerksamkeit Juans braucht, um überhaupt ins Bild zu kommen. Gejagt von einer Kinderschar sucht Chiron am Anfang schwer atmend in einem verlassenen Haus Zuflucht, in das kurz darauf Juan wie ein Verbrecher einbricht. Der Beginn einer Freundschaft, wie man sie nur selten im Kino gesehen hat. In drei Teilen erzählt „Moonlight“ von Chirons schwierigem Aufwachsen. Obwohl die drei Schauspieler, die Chiron verkörpern – Alex Hibbert, Ashton Sanders und Trevante Rhodes – im Alter und Gestalt sehr verschieden sind, gelingt es ihnen auf großartige Weise, einen gemeinsamen Charakter auf der Leinwand zu kreieren. „Moonlight“ ist ein Erlebnis. In 16 Kinos