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Mepfel und Papayango bald von Rapunzel

BioMarkt Das Naturkostunternehmen Rapunzel hat Zwergenwiese gekauft. Weiter ändert sich nix

BERLIN taz | Wieder ein Verkauf in der Naturkostbranche: Ab Ende Februar gehört der Aufstrichhersteller Zwergenwiese zum Allgäuer Naturkostunternehmen Rapunzel. Zwergenwiese wird mit seinen 110 Mitarbeitern jedoch als eigenständiges Unternehmen am aktuellen Standort in Silberstedt in Schleswig-Holstein weitergeführt. Mit 200 Millionen Euro Jahresumsatz ist Rapunzel wesentlich größer als Zwergenwiese, das 25 Millionen Euro Umsatz im Jahr macht. Auch wenn Zwergenwiese in Zukunft vom Allgäu aus gelenkt wird, soll in Schleswig-Holstein alles beim Alten bleiben: Laut Heike Kirsten, Marketingleiterin bei Rapunzel, bleiben die Verträge mit den Zulieferern bestehen – auch die Arbeitsplätze sollen erhalten bleiben. „Unsere Sortimente überschneiden sich nicht, es ist eine Stärkung beider Marken“, ist sich auch Susanne Schöning, bisherige Geschäftsführerin von Zwergenwiese, sicher. Rapunzel hat Grundnahrungsmittel wie Reis im Sortiment, aber auch Müsli und Süßigkeiten. Zwergenwiese stellt vor allem pikante und süße Brotaufstriche her.

Der Grund für den Verkauf: Schöning, die Zwergenwiese vor 37 Jahren gegründet hat, geht in den Ruhestand. Sie habe mit Rapunzel den „Wunschpartner für Zwergenwiese gefunden“, heißt es in einer Mitteilung. „Wir haben dieselben Herzensangelegenheiten und wollen mit Bio in der Gesellschaft etwas bewegen. Auch die Firmenführung ist ähnlich“, sagt Schöning im Gespräch mit der taz.

Viele Pioniere des Biohandels, die ihre Anfänge in den 1970er oder 1980er Jahren hatten, sind mittlerweile im Rentenalter und müssen sich um Nachfolger kümmern. Oft haben große Unternehmen Interesse: So wurde der vor allem für Honig bekannte Hersteller Allos 2001 von der niederländischen Wessanen-Gruppe gekauft.

Ein Problem dabei ist laut Fabian Ganz vom Bio-Marktforschungsinstitut Biovista, dass dadurch ein Alleinstellungsmerkmal viele Biofachhändler verloren gehen kann: „Wenn eine Marke stark mit einer Inhaberpersönlichkeit aufgeladen ist und die wegfällt, muss man aufpassen. Wenn dann auch noch ein Investor dahintersteht, der nicht im Fachhandelssinn biokonform ist, überlegen sich Bioläden zweimal, ob sie die Marke ins Sortiment nehmen“, so Ganz. Friederike Meier

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