LeserInnenbriefe
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Die veröffentlichten Briefe geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder.

Seltsame Düngeverordnung

betr.: „Naturschützer wollen strengere Regeln“, taz.nord vom 12. 3. 17

Es gibt mehrere Probleme. Eines besteht z.B. darin, dass es in Deutschland zu wenig Nitratmessstellen gibt. So werden „normale“ Gegenden völlig ausgespart, bei der EU-Auswertung geht es dann aber um einen Durchschnitt. Zweitens gibt es sehr genaue Düngevorschriften, die Tierhalter müssen nachweisen, wohin ihre Abfälle verbracht werden. Drittens ist es ein leichtes, die weitere Konzentration und den Ausbau der Fleischerzeugung per Gesetz zu untersagen. Sie müssen nicht den seltsamen Umweg über eine Düngeverordnung gehen, die auch umweltbewusste Biobauern in den Bürokratiewahnsinn treibt.

ENERGIEFUCHS, taz.de

Whistleblowing wäre treffender als Spionage

betr.: „Linker AStA in Göttingen ausgespäht“, taz.nord vom 8. 2. 17

„In einer dem RCDS anonym zugespielten E-Mail an den Finanzreferenten wird die erschreckende Sorglosigkeit, mit welcher der linke Asta unsere Studienbeiträge verschwendet, offenkundig.“ Falls der in dem Zitat erhobene Vorwurf stimmt, sollte man m. E. nicht von Spionage, sondern von Whistleblowing sprechen. Auch E. Snowden verstieß gegen Vorschriften, um – was ihm wichtiger erschien – auf bestehende Missstände aufmerksam zu machen! PFANNI, taz.de

Aufschlussreiche Nachricht

betr.: „Linker AStA in Göttingen ausgespäht“, taz.nord vom 8. 2. 17

Wenn man bedenkt, dass gerade Jurastudenten den RCDS präferieren, ist diese Nachricht besonders aufschlussreich.
WRD, taz.de
Bremen riskiert guten Ruf

betr.: „Gerangel um den Standort“, taz.nord vom 11. 2. 17

Das Gerangel um den Standort für das Arisierungsdenkmal bedeutet ein klassisches Eigentor. Zum einen für Kühne+Nagel, da man mit seinem Verhalten leider sogar in sehr deutlicher Form die negative Einschätzung seiner Kritiker bestätigt, die eigene historische Verantwortung gar nicht wirklich aufarbeiten zu wollen. Zum anderen für eine Stadt wie Bremen, da man riskiert, insbesondere in den USA und Israel seinen guten Ruf zu riskieren, wenn sich die Vision eines möglichst unsichtbaren Gedenkortes nicht nur unter dortigen Geschichtsforschern herumspricht. Deshalb bleibt die beste Lösung ein öffentliches Einlenken von Klaus-Michael Kühne, das von Groß- anstatt Kleinmut zeugen würde! RASMUS PH. Helt, Hamburg

„Arisierung“ ist Teil deutscher Geschichte

betr.: „Kühne+Nagel will Mahnmal kapern“, taz.nord vom 9. 2. 17

Die Diskussion über ein Denkmal soll durch das Kaschieren zu einer untergeordneten Akte verstauben. Nein Danke. Wer überhaupt für die Geschichte einer Handelsstadt eintritt, der muss das Denkmal für die nächsten Generationen bauen. Und wenn die Zerstörung der Städte zur deutschen Geschichte gehört, so ist auch die „Arisierung“ ein Teil dieser Historie. Deswegen ist der öffentliche Raum, auch dort wo die Touristen aus der ganzen Welt hinkommen nötig, ein MAHNMAL für die Hansestadt Bremen zu setzen, damit es nie wieder zu nazistisch-faschistischen Übergriffen kommt. JOHANNES SPARK, taz.de